Der Königsweg zur erfolgreichen Personalsuche
Sie wollen alle nur das eine: qualifizierte, engagierte und fleißige Mitarbeiter finden und einstellen! Gerade jetzt in der Sommerzeit ist es aus allen Ecken der Hotellerie und Gastronomie zu hören: "Ich finde keine Mitarbeiter. Und wenn sich jemand bewirbt, dann hat er oder sie keine Fachkenntnisse und/oder nicht die richtige Motivation!“ Und wenn dann weitergefragt wird, was dafür unternommen wurde bzw. wird, um Mitarbeiter zu finden, heißt es oftmals, „wir haben eine Anzeige in verschiedenen Portalen geschaltet, und noch eine Printanzeige im regionalen Blättchen“. Das Beispiel zeigt zum einen ganz klar, wie schwierig es geworden ist, heutzutage geeignete Mitarbeiter für die ausgeschriebenen Positionen zu finden. Zum anderen aber auch, dass Unternehmen eine zur heutigen Zeit angepasste, neue Strategie an den Tag legen müssen, um auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen zu werden und als attraktiver Arbeitgeber überhaupt in Frage kommen zu können. (Bild: guuka/fotolia.vom)
Fakten zum Fachkräftemangel
Fakt ist, dass die Findung und Einstellung von neuen Mitarbeitern in der Hotellerie und Gastronomie mittlerweile bis zu 75% länger dauert als noch vor zehn Jahren. Die Gründe hierfür sind:
- Eine Zunahme an qualifizierten Fachkräften in der Gastronomie und Hotellerie
- Die Abnahme an Schulabgängern und somit weniger potenzielle Auszubildende für die Hotellerie und Gastronomie. Die Zahl aller Schüler wird von knapp 12,3 Mio. im Jahr 2005 bis 2020 um 2,2 Mio. (17,8 %) auf knapp 10,1 Mio. zurückgehen.
- Das negative Image und die Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe sowie die schlechte Bezahlung im Vergleich zu anderen Dienstleistungsberufen.
- Die abnehmende Bereitschaft von Gastronomen und Hoteliers, überhaupt Fachkräfte ausbilden zu wollen. Zum Teil liegt dies auch an dem Mangel an qualifizierten und geeigneten Auszubildenden.
Was ist also zu tun, um dennoch geeignete Auszubildende wie auch qualifizierte Fachkräfte für den eigenen Betrieb gewinnen zu können? Welche Anforderungen erwarten heutzutage Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber, damit dieser überhaupt interessant für sie sind?
Wertschöpfung durch Wertschätzung
Nachhaltigen Erfolg bei der Suche nach neuen Mitarbeitern haben nur die Betriebe, die für sich verstanden haben, neue, innovative Wege zu gehen. Heutzutage reicht die „normale“ Suche über entsprechende Onlineportale mit standardisierten Text-Floskeln nicht mehr aus. Potenzielle neue Arbeitnehmer haben andere Anforderungen als noch vor zehn Jahren. Aufgrund der hohen Vergleichbarkeit mit den zahlreichen anderen Unternehmen und des Buhlens um geeignete Fachkräfte, haben potenzielle Bewerber die Qual der Wahl. Geld spielt dabei nicht immer eine übergeordnete Rolle. Mitarbeiter möchten nicht mehr als „Personal“ wahrgenommen werden, sondern als aktive Mithelfer bei der Weiterentwicklung „IHRES“ Betriebes. Sie möchten passende Rahmenbedingungen vorfinden, bei denen sie sich weiterentwickeln können, einen Chef, der sie führt und motiviert und ein soziales Umfeld vorfinden, das ihren Bedürfnissen gerecht wird.
Konkret heißt dies, dass der Arbeitgeber von heute bei der Suche nach neuen Mitarbeitern neue Strategien an den Tag legen sollte, will er weiterhin erfolgreich sein Unternehmen betreiben und nicht aufgrund von Fachkräftemangel schließen müssen. Das Rollenspiel hat sich um 180 Grad gedreht. Konnten früher die Gastronomen zum überwiegenden Teil auf Bewerber warten (passiv), müssen sie heute aktiv etwas dafür tun. Nicht nur für die Gäste ist ein Ort des Wohlfühlens zu schaffen, sondern mittlerweile auch für das gesamte Hotel- bzw. Restaurant-Team. Eben Wertschöpfung durch Wertschätzung!
Positionierung des eigenen Betriebes als zeitgemäßer Arbeitgeber
Um auf dem heißumkämpften Arbeitsmarkt als interessanter und zeitgemäßer Arbeitgeber überhaupt gesehen zu werden, bedarf es einer besonderen Positionierung und einer positiven Außendarstellung für neue Mitarbeiter. Was macht mich als Hotel oder Restaurant für neue Mitarbeiter interessant? Was biete ich für einen Mehrwert im Vergleich zu meinen Mitbewerbern? Was ist mein Wertesystem und wie lebe ich es gegenüber meinen Mitarbeitern vorteilhaft aus? Wie definiere und implementiere ich ein passendes Mitarbeitermanagement-System für mein Unternehmen? (Bild: JiSign/Fotolia.com)
Dies ist ein Prozess, der sicherlich nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein wird. Aber jeder, der sich damit einigermaßen ernsthaft auseinander setzt, wird für sich neue Ansätze finden und somit zu mehr Erfolg bei der Besetzung von vakanten Stellen kommen.
Anfänglich geht es darum, einen Status Quo zu ermitteln. Dazu kann auch eine interne Mitarbeiterbefragung sehr hilfreich sein. Was gefällt den Mitarbeitern besonders gut und wo sehen sie optimierungsbedarf im Betrieb bzw. was wünschen sie sich. Eines ist klar: Je wohler sich die Mitarbeiter im Unternehmen fühlen und je intensiver sie sich mit dem Betrieb identifizieren, umso mehr werden die Mitarbeiter diesen positiven Eindruck nach außen tragen. „Tue Gutes und sprich darüber“.
Was bieten sich also für Möglichkeiten, um als attraktiver Arbeitgeber in der „Außenwelt“ von potentiellen, neuen Mitarbeitern wahrgenommen zu werden?
Lösungsansätze für ein zeitgemäßes Mitarbeitermanagement
Um den Aufbau einer Marke als Arbeitgeber nachhaltig abbilden zu können, geht es im ersten Schritt darum, dafür notwendige interne Maßnahmen und Strukturen auszuarbeiten und entsprechend umzusetzen (Bild: Trueffelpix/Fotolia.com). Ziele definieren und erreichen mit der Fragestellung:
- Was macht mich als Arbeitgeber attraktiv bzw. was biete ich an?
- Wie sieht der bisherige Führungsstil aus? Werden die Mitarbeiter auch als Mensch mit ihren individuellen Vorstellungen und Prägungen wahrgenommen?
- Wie sieht der Motivationsstatus der Mitarbeiter aus? Wie kann dieser durch positive Veränderungen bzw. weitere Unterstützung innerhalb des Betriebes gesteigert werden?
- Interne wie auch externe Mitarbeiterbefragungen durchführen – was stellen sich meine Mitarbeiter vor und was meine Zielgruppe?
- Planung und Implementierung von Weiterbildungs- und Förderprogrammen
- Zertifizierung als Ausbildungsbetrieb und/oder Arbeitgeber
- Das Ausschöpfung von steuerfreien Lohnkomponenten, die für beide Seiten Vorteile bringen
- Hierzu können z.B. auch Gutschein- und Rabattsysteme mit Partnerunternehmen gehören
Die dargestellten Punkte bilden nur einen Teil der Möglichkeiten ab und dienen als Gedankenanstoß für weitere Ergänzungen für ein individuelles, auf das Unternehmen abgestimmtes Mitarbeitermanagement. Mit diesen internen Maßnahmestrategien und der individuellen Umsetzung dieser, soll eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit wie auch eine damit einhergehende Produktivität erreicht werden. Folglich führt dies auch zu einer Stärkung des Arbeitgeber-Images.
Neue Wege des Mitarbeiter-Recruitings
Stellenportale bilden eine Möglichkeit, die zu besetzende Position nach außen darzustellen. Allerdings besteht hierbei die Gefahr, in der breiten Masse der „Mitsucher“ unterzugehen (Bild: Trueffelpix/Fotolia.com). Deshalb ist es ratsam, weitere Spielfelder zur Rekrutierung von Mitarbeitern zu erschließen:
- Lassen Sie ihre Mitarbeiter sprechen. Begeisterte Mitarbeiter sprechen gerne über ihren tollen Betrieb und können so eventuell ehemalige Kollegen oder Bekannte dazu begeistern, ebenfalls in dem Hotel oder Restaurant zu arbeiten - Mitarbeiter werben neue Mitarbeiter. Als Anreiz könnte hierfür ein Prämiensystem oder ein besonderes Dankeschön dienen.
- Social-Media-Kanäle bieten eine gute Plattform, um über das positive Betriebsklima und das Engagement des Arbeitgebers zu berichten und so ein positives Image des Betriebes nach außen aufzubauen. Dies stärkt die Attraktivität und den Reiz, ebenfalls dort arbeiten zu wollen.
- Eine besondere Form der Stellenausschreibung ist die Erstellung eines Videos, das ebenfalls über die sozialen Netzwerke verbreitet werden kann. Dabei kommt es nicht darauf an, dass es perfekt zusammengeschnitten ist, sondern auf die gelebten Werte, Emotionen, die Personen, die darauf zu sehen und zu hören sind. Bewerber wollen sich etwas vorstellen können und nicht nur trockene, vergleichbare Stellenanzeigen lesen.
- Active Sourcing – Hier handelt es sich um eine besondere Maßnahme im Recruiting von neuen Mitarbeitern. Potenzielle Mitarbeiter werden von den Hotels oder Restaurants aktiv angesprochen, anstatt dass die Betriebe passiv warten. Das Ziel ist es, einen persönlichen Kontakt für einen längeren Zeitraum aufrechtzuhalten. Die Bindung der Bewerber an das Unternehmen steht dabei im Vordergrund. Die Aufgabe beim Active Sourcing besteht darin, das Unternehmen interessant zu machen, sodass geeignete Talente nicht zu den Wettbewerbern abwandern. Es werden strategische Maßnahmen im Vorfeld ergriffen, um im konkreten Bedarfsfall den richtigen Mitarbeiter an der Hand zu haben.
- Der Aufbau eines eigenen Schulungs bzw.- Förderkonzeptes für nicht gelernte aber leistungsstarke Mitarbeiter. Je nach zu besetzende Position können hier die Zielgruppen “Best-Ager“, Migranten und Ausländer angesprochen werden.
Vom „Suchenden“ zum „Gesuchten“ ist die Erfolgsstrategie für Hotels & Restaurants
Die „EINE“ Erfolgsstrategie bei der Suche nach neuen Mitarbeitern gibt es nicht! Dafür sind die Parameter jedes einzelnen Betriebes zu unterschiedlich und die Anforderungen zu verschieden. Aber jedes Unternehmen kann für sich etwas tun, um sich auf dem sehr angespannten Arbeitsmarkt zumindest von seinen Mitkonkurrenten abzuheben. Von alleine kommen keine Bewerber mehr durch die Tür, um sich in die Reihe anderer Interessenten einzureihen. Die Zeiten haben sich drastisch geändert. Die Betriebe sind gefragt, um mit Kreativität, Witz und nachhaltigem Mitarbeitermanagement eine nachhaltige Welle der Anziehungskraft für ihr persönliches Hotel oder Restaurant zu inszenieren. Nur wer dieses für sich beherzigt, wird mittelfristig vom „Suchenden“ zum „Gesuchten“ werden.
Aus
„WANTED! Köche, Servicekräfte!“
wird dann
„Wanted! Arbeiten im Hotel/Restaurant XY!“
Beim Impulsblog für erfolgreiche Hotels
voriger Beitrag
Ihre Anfrageformulare und Reservierungsformulare zählen zu den wichtigsten Seiten Ihrer Homepage, aber von den meisten Hoteliers und Gastronomen werden sie kaum beachtet!
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