Mit dem Zitat "Führen ist vor allem das Vermeiden von Demotivation" (Reinhard K. Sprenger) könnte bereits eine erste Antwort auf die Frage, was von einer heutigen Führungskraft erwartet wird, gegeben werden. Mitarbeiter wollen wissen, wo es hingeht, was das gemeinsame Ziel ist, wo sie stehen. Sie möchten an Entscheidungen beteiligt werden und in einer guten Betriebsatmosphäre arbeiten, in der sie wertgeschätzt werden. Aus der Sicht mancher Mitarbeiter scheinen diese Punkte allerdings in weiter Ferne zu sein. Stattdessen begleitet sie Demotivation, Frustration, Gleichgültigkeit, Lustlosigkeit tagtäglich auf der Arbeit. Schade eigentlich, denn manche Unternehmen, Führungskräfte und Abteilungsleiter erkennen nicht, was sie an unschätzbarem Potenzial in den eigenen Reihen haben. Aber woran liegt das? (Bild: kebox/fotolia.com)
Heutzutage wird vielerorts von Globalisierung und Wertewandel gesprochen. Der technische Fortschritt mit all seinen innovativen Erfindungen und damit auch der Mensch, der sich dadurch erheblich beeinflussen lässt. Somit haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Ansprüche an die Arbeit und die Führungskräfte ebenso gewandelt wie die Anforderungen der Unternehmen an ihre Mitarbeiter. Schlagworte sind hier unter anderem Mitbestimmung, Mitverantwortung und Life-Balance. Doch in vielen Unternehmen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und mit ihr auch der bereits in einigen Betrieben angepasste, „moderne“ Führungsstil. Viele Arbeitnehmer wollen nicht mehr nur „Befehlsempfänger“ sein, sondern konstruktiv an den Zielen des Unternehmens mitgestalten. Sie möchten ihre Potenziale entwickeln und am Erfolg teilhaben. Sie wollen ein „positives“ Motiv und ein wohliges Gefühl haben, wenn Sie morgens aufstehen und zur Arbeit gehen!
Was heißt dies für ein fortschrittliches Unternehmen bzw. für eine Führungskraft von heute?
Sie haben die Aufgabenstellung, die Mitarbeiter in ihrer Entwicklung zu fördern, ihnen beste Rahmenbedingungen zu bieten, sie am richtigen Arbeitsplatz und im richtigen Team einzusetzen. Guten Betrieben samt Führungskräften gelingt es dadurch, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und damit auch einhergehend die Produktivität / Dienstleistung bzw. den Erfolg des Unternehmens überdurchschnittlich zu steigern. Übrigens ein unschätzbarer Mehrwert gegenüber den Mitbewerbern. Es wird also ein Betriebsklima geschaffen, in dem Mitarbeiter große Freude an der Entfaltung der eigenen Leistung haben und dafür bereit sind, Überdurchschnittliches zu leisten. Hier kann etwas geschaffen werden, was eine echte Führungskraft von einem „Vorgesetzten“ unterscheidet: Die Mitarbeiter wollen ihr folgen!
Um ein Team zu motivieren und "bei Laune“ zu halten, ist es also auch die Aufgabe einer zeitgemäßen Führungskraft, neben den täglichen Herausforderungen von fachlichen und operativen Tätigkeiten, den Mitarbeiter ins Zentrum seiner Aufgaben zu stellen und den Handlungsrahmen zu gestalten. Somit vereint dieser zwei besondere Fähigkeiten in einer Person: Manager und Leader! Managen heißt, fachlich und methodisch auf dem neuesten Stand zu sein und Leadership bedeutet, sein gelebtes Wertesystem mit Sozial- und Selbstkompetenz zu verbinden.
Ein Unternehmer, eine Führungskraft oder ein Abteilungsleiter ist in der Regel dafür verantwortlich, dass die ihm anvertrauten Mitarbeiter die gesteckten Ziele erreichen. Damit dies auch gelingt, braucht es Motivation. Deshalb gilt die Faustregel: Je größer die Motivation, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Team bei der Umsetzung der Ziele auch erfolgreich sein wird. Klare, verständliche Ziele haben also Einfluss auf die Motivation! Umgekehrt gilt ebenfalls: Je attraktiver das Ziel, desto höher ist die Motivation, eben dieses erreichen zu wollen. Wenn ein Ziel erreicht wurde bzw. sich auf dem Weg dorthin befindet, sollte eines nicht vergessen werden: Die (Zwischen-)Belohnung bzw. Wertschätzung! Manchmal reicht dafür auch schon ein „Danke!“ oder „Toll gemacht!“ aus.
Und beim Nichterreichen eines Zieles? Auch hier gilt mit Motivation am Mitarbeiter zu arbeiten, dass er oder sie es beim nächsten Anlauf schaffen wird.
Jeder Mitarbeiter, jede Zielsetzung und jede sich stetig ändernde Situation (er)fordert ein unterschiedliches Führungsverhalten. Der Führende sollte seine Mitarbeiter demnach kennen und genau wissen, wie sie „ticken“. Jeder Mensch ist anders, verfolgt andere Bedürfnisse und hat demnach einen eigenen Persönlichkeitscharakter entwickelt. Somit ist die Motivation eines jeden Einzelnen anders gelagert und bedarf der individuellen Förderung. Am vorhandenen Potenzial arbeiten, es entwickeln und nicht die Schwächen hervorheben.
Damit Motivation wirken bzw. effektiv greifen kann, ist im Vorwege eine Grundbasis aufzubauen. Ein Betriebsklima. Denn nur wenn ein harmonisches „Klima“ im Unternehmen herrscht, wird sich eine positive Grundatmosphäre im Team ausbreiten und das wiederum führt zu einer verbesserten Bereitschaft/Motivation der Mitarbeiter, sich mit Herz und Freude im Betrieb/Abteilung den Zielen zu widmen. Ein harmonisches Betriebsklima in einem Unternehmen zu schaffen heißt auch, sich mit den Begrifflichkeiten wie Unternehmensphilosophie, allgemeinen Werten, Normen, Strategien, Kommunikation etc. auseinander zu setzen. Diese sollten erörtert, verfasst, in einem Betriebshandbuch zusammengetragen und an einem Ort, der für alle zugänglich ist, ausgelegt werden. Jedoch sollte durch das schriftliche Fixieren nicht vergessen werden, den Inhalt auch im Unternehmen zu implementieren und zu leben!
Führung heißt ebenfalls zu wissen, wie Kommunikation funktioniert und effektiv umgesetzt werden kann. Mitarbeiter, die ernst genommen werden, deren Meinungen und Anregungen in der täglichen Arbeit (an)gehört werden, fühlen sich zugehörig und sind motivierter als Mitarbeiter, die nur Befehlsempfänger und Ausführende sind. Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur und -strategie.
Damit eine Kultur des Vertrauens entsteht, in der sich jeder traut, Kritik und Widerspruch wertschätzend zu äußern, ist viel Zeit und Arbeit zu investieren. Aber das Ergebnis wird sich in vielerlei Hinsicht auszahlen!
Fazit:
Wer Chef kann, weiß die Erwartungen seiner Mitarbeiter zu erkennen und zu übertreffen! Sie werden ihm folgen, gemeinsame Ziele erreichen und in der Innen- wie auch Außenwelt eine magische Sogwirkung auf Kollegen, Geschäftspartner, Kunden bzw. Gäste schaffen. Wer per Diktat führt, wird heutzutage nur noch schwerlich als Führungskraft funktionieren und respektiert! Das klassische Management verliert in unserem heutigen Zeitalter an Durchsetzungskraft und wird ersetzt durch mehr Eigenverantwortung, Teamentscheidungen, flache Hierarchien sowie transparente Kommunikation.
Das dürfen wertgeschätzte Mitarbeiter in einem zeitgemäßen Unternehmen von heute erwarten, oder wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Herzlichst,
Ihr Jan Schmidt-Gehring
Beim Impulsblog für erfolgreiche Hotels
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Marketing ist die Kunst, menschliche Verhaltensmuster zu beeinflussen ... heißt es in einer der vielen Definitionen. Und zwar so, dass Menschen sich ein Produkt, eine Dienstleistung merken, im besten Falle diese kaufen oder buchen.
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Sieben? Ha! Wenn das so einfach wäre! Nur sieben?! Wenn das mal stimmen würde! Nun ja – es stimmt! Ich konnte es vor einiger Zeit auch nicht recht glauben.
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