Beschäftigt man sich näher mit den Themen Unternehmens-Management und Mitarbeiterführung, fällt meist schon in den ersten Sätzen das Wort Motivation. Bis vor ein paar Jahren noch standen bei den Mitarbeitern Sicherheit und Lohnzahlung zur Sicherung des Lebensunterhaltes als Motivationsgrund ihres Tuns im Vordergrund. Diese Haltung hat sich allerdings mittlerweile verändert. Im Vordergrund stehen nun vielmehr Wertschätzung, Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit, Loyalität zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie gute Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter wollen heutzutage auf charmante Weise „verführt“ und motiviert werden, am liebsten von Führungskräften, die von ihrer Sache begeistert sind, dafür wirklich brennen und dies auch täglich vorleben!
„Nur der kann lächeln, dem es auch zum Lachen zumute ist.“
(Ueli Prager)
Aber was heißt „Motivation“ genau bzw. wie ist es definiert?
Nach Wikipedia bedeutet „Motivation „Triebkraft“ und bezeichnet das auf emotionaler und neuronaler Aktivität (Aktivierung) beruhende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten. Die Gesamtheit der Beweggründe (Motive), die zur Handlungsbereitschaft führen, nennt man Motivation“.
Demnach braucht es immer ein Motiv bzw. ein erstrebenswertes Ziel eines jeden Menschen, um die eigene Triebkraft zum Erreichen der selbstgesteckten oder vorgegebenen Ziele zu aktivieren. Nur leider lässt sich dies nicht auf alle Menschen bzw. Mitarbeiter als Grundprinzip und Handlungsempfehlung gleichermaßen vereinheitlichen. Denn jeder Mensch ist anders geprägt und hat somit auch immer andere Interessen bzw. Motive, um etwas zu tun oder nicht zu tun. Letztlich besteht die Kunst darin, als Chef bei jedem Mitarbeiter den richtigen „Knopf“ zu drücken, um die volle Leistung der Mitarbeiter abzurufen und sie letztlich dazu zu bringen, sich selbst zu motivieren.
Welche Grundprinzipien sollten demnach von Chefs zur Steigerung der Mitarbeitermotivation verfolgt werden?
Tipp Nr. 1: Auf die Bedürfnisse jeden einzelner Mitarbeiter eingehen
Jeder Mitarbeiter tickt anders und verfolgt somit andere „Motive“ in seinem Handeln. Hat einer der Mitarbeiter keinen Spaß an seiner Arbeit, helfen ihm die tollsten Geschenke und Belohnungen nichts. Benötigt er hingegen mehr Freiraum, um sich bei der Arbeit entfalten zu können, sollte tunlichst darauf geachtet werden, dass kein Druck auf ihn oder sie ausgeübt werden. Auch die private Situation eines Mitarbeiters kann sich auf die Arbeit und somit auf die „Arbeitsmotivation“ auswirken: So kann eine alleinerziehende Mitarbeiterin permanent gestresst sein, weil sie sich täglich mit der Herausforderung konfrontiert sieht, Job, Kinder und Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Das größte Geschenk, was einer solchen Mitarbeiterin gemacht werden kann, ist, ihr mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung einzuräumen oder gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für beide Seiten vertretbar erscheint.
Deshalb gilt: Lernen Sie Ihre Mitarbeiter in regelmäßigen Gesprächen näher kennen und zeigen Sie Interesse an ihrer persönlichen Situation. Das schafft nicht nur Vertrauen und ein gutes Verhältnis, sondern hilft Ihnen auch, den Mitarbeiter zu motivieren und das Beste aus ihm „herauszukitzeln“.
Tipp Nr. 2: Stecken Sie Ihre Vorstellungen und Ziele klar ab
Ganz gleich, ob Sie einen Mitarbeiter oder ein ganzes Team motivieren wollen: Vereinbaren Sie in einem persönlichem Gespräch mit jedem Mitarbeiter klare Jahresziele und sagen Sie ihm oder ihr,
- was Sie von ihm/ihr erwarten,
- welche Punkte Sie noch für optimierungsbedürftig halten und
- womit er/sie zur Erfüllung der Ziele Ihrerseits an Unterstützung rechnen kann.
Natürlich sollten die vereinbarten Ziele je nach Position und Können des Mitarbeiters auch erreichbar sein, seine Stärken zum Einsatz bringen und seine Schwächen ausgleichen können. Geben Sie ihm daher in Absprache auch das eine oder andere schwierigere Projekt an die Hand, an dem er wachsen kann, das ihn herausfordert und ihm schlussendlich ein Erfolgserlebnis beschert. Denn auch Herausforderungen sind viel häufiger ein Weg, den Mitarbeiter zu motivieren, als die meisten Chefs glauben. Doch hier gilt es, den passenden Grad bei jedem Mitarbeiter zu finden. Bei einer vermeintlichen Überforderung kann schnell ein Gefühl der Furcht vor Überforderung oder nicht Erreichen der Zielvorgaben entstehen, während bei einer Unterforderung sich schnell Langeweile einstellen kann. (Bild: JiSign/Fotolia.com)
Tipp Nr. 3 - Lob und Wertschätzung entgegen bringen
Ein lobendes Wort aus dem Munde des Chefs kann für manchen Mitarbeiter mehr Motivation stiften als ein unpersönliches Geldgeschenk. Auch wenn es nicht in der Natur so mancher Führungskräfte liegt und sie die Aufgaben Ihrer Mitarbeiter als selbstverständlich ansehen, so sollten sich diese immer wieder daran erinnern, dass die Mitarbeiter ihnen Arbeit abnehmen und alle gemeinsam als TEAM funktionieren, um die Unternehmensziele zu erreichen. Deshalb Mitarbeiter, die sehr gute Leistungen erbracht haben, durch ein paar lobende Worte die entsprechende Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen. Das gilt besonders bei neuen Mitarbeitern, die noch kein richtiges Gespür für die Umsetzung der Ziele oder die Abläufe in dem Unternehmen haben. (Bild: stockpics/Fotolia.com)
Doch gelobt werden sollte auch nur dann, wenn der Mitarbeiter auch wirklich eine Sache besonders gut gemacht hat. Andernfalls wird das Lob schnell nicht mehr ernst genommen bzw. als lächerlich abgewälzt.
Umgekehrt sollte jedoch auch Mitarbeitern mitgeteilt werden, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, um ihnen somit die Möglichkeit geben zu können, es beim nächsten Mal besser zu machen. Solche Informationen sollten – wenn möglich – in einem Vieraugengespräch stattfinden. Denn dies hat auch etwas mit Wertschätzung gegenüber dem Mitarbeiter zu tun und zeigt, dass das Unternehmen zum Mitarbeiter steht, auch wenn er mal einen Fehler gemacht hat.
Tipp Nr. 4 – Als Motivator vorangehen
Gerade bei flachen Hierarchien, wie diese häufig in privat geführten Hotels anzufinden sind, ist es wichtig, dass man als Chef mit gutem Beispiel vorangeht – mit Betonung auf voran. Spaß, Herzblut, Leidenschaft für das Unternehmen zeigen, das Team als „Mannschaft“ wahrnehmen, Teamgeist fördern und stärken. Aber auch Ziele klar und deutlich gegenüber den Mitarbeitern formulieren, sowie den Weg für das gemeinsame Erreichen transparent definieren. Kurzum: Der Chef soll der engagierteste Mitarbeiter der Unternehmung sein und seine Mitarbeiter dazu motivieren, ihn dabei in vollem Umfang zu unterstützen. (Bild: Jamrofferpix/Fotolia.com)
Tipp Nr. 5 - Impulse durch Belohnungen setzen
Motivation funktioniert immer so lange, wie es auch eine Aussicht auf eine „Belohnung“ bzw. einen Anreiz gibt. Wenn gemeinsam definierte Ziele erreicht worden sind, bedarf es auch einer Anerkennung dessen. Denn nur so kann Motivation aufrechterhalten und möglicherweise weiter gesteigert werden. Wird diese nicht geleistet, fehlt zukünftig der Anreiz, weitere Ziele hochmotiviert umzusetzen. Ein „Herzliches Dankeschön“ kann dabei schon Welten bewegen. (Bild: Melpomene/Fotolia.com)
Gehaltserhöhungen sind zwar immer gerne gesehen, doch sie geraten nach einer gewissen Zeit „gerne“ in Vergessenheit. Denn schnell gewöhnen sich die Mitarbeiter an den neuen Betrag auf ihrem Konto. Die Folge ist, der dadurch erzielte, gut gemeinte Motivationsschub ebbt rasch wieder ab. Um Mitarbeiter bei Laune zu halten und dabei als Unternehmer oder Führungskraft selber langfristig profitieren zu können, hier ein paar Möglichkeiten der Wertschätzung:
- Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Überraschen Sie Ihre Mitarbeiter doch ab und zu mal und geben Sie eine Runde Eis oder Kaffee aus. Das reicht schon mal, um den Mitarbeitern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und fördert den Teamgeist.
- die Gewährung von Fortbildungsprogrammen, Seminaren oder Coachingangeboten
- Gutscheine für besondere Events (z. B. Tickets für Kino, Musicals oder die Oper). Solche emotionale Ereignisse bleiben in der Regel lange im Gedächtnis haften und sorgen langfristig für eine hohe Motivation.
- Hat ein ganzes Team ein Projekt mit Bravour abgeschlossen, kann ein gemeinsamer Teamausflug zu einem besonderen Event eine tolle Anerkennung darstellen. Denn dies stärkt zusätzlich den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern und Sie haben damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Jede Art von Belohnung oder Motivation hat ihre (Aus)Wirkung. Beim einen Mitarbeiter mehr, beim anderen weniger. Wichtig sollte sein, dass es die Mischung macht. Keiner will immer nur Gutscheine als Belohnung, sondern auch mal eine Gehaltserhöhung.
Menschen sind entweder bestrebt …
oder …
… suchen die Verantwortung,
haben Interesse an einer sinnvollen Betätigung,
lieben den Leistungswettbewerb.
(= Motivation)
(Douglas Mc Gregor)
Welche Erfahrungen haben Sie bisher in Bezug auf Mitarbeiter-Motivation gemacht? Wie wurden Sie persönlich in der Vergangenheit motiviert bzw. auch demotiviert?
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