Der eigene Wille versus die Vernunft
Viele von uns machen nicht das was sie eigentlich wollen. Noch mehr wissen nicht einmal was sie wollen. Das ist gar nicht einmal auf das Arbeitsleben bezogen, sondern auf jede Entscheidung in unserem Leben. Zu wissen, was man will und dann auch genau das tun und diesen Willen durchsetzen – manchmal gegen äußere Einflüsse – ist unheimlich schwer und doch so wichtig. Doch zunächst muss man einmal verstehen wie diese Gefühle überhaupt entstehen und wirken. Anhand unseres UMA-Wurms zeige ich Ihnen den Weg zu Ihren eigenen Gefühlen – zum Selbst-Verständnis.
Kennen Sie überhaupt schon unser neues UMA-Maskottchen? Es wurde bei unserem diesjährigen Netzwerktreffen in Erding bei München offiziell vorgestellt:
Der UMA-Wurm!
Wer hat ihn erfunden? Unser Mitarbeiter Florian Grassler.
Dieses Würmchen setzt unterschiedliche Hüte auf und verwandelt sich von einem Empfangsmitarbeiter in ein Zimmermädchen oder eine Führungskraft. Er stellt somit auf amüsante Art und Weise das Tätigkeitsfeld der Unternehmermanufaktur dar.
Heute bekommt der „Umawurm“ von mir eine neue Aufgabe. Nämlich die, Ihnen bildhaft und verständlich darzustellen, warum es gar nicht so einfach ist das zu tun, was man wirklich will. Im Übrigen, viele Menschen wissen nicht einmal, was sie wirklich wollen! Hinzu kommt, dass es schwierig sein kann, das, was man wirklich will, von dem, was andere meinen, das man wollen sollte, zu unterscheiden.
Verschiedene externe Einflüsse strömen auf uns zu: Familie, Erziehung, Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, Umfeld usw. Manche sind gut und sinnvoll, manch andere so grottenschlecht, dass man sie ohne zu zucken in die Mülltonne wirft. Brauchbares von Unbrauchbarem zu trennen ist leider eine Fähigkeit, die nicht in der Schule unterrichtet wird. Und doch ist diese Fähigkeit für eine erfolgreiche Lebensentwicklung essenziell:
Sie besteht darin, zu erkennen, was man wirklich will.
Und genau hier bekommt unser „Umawurm“ seinen Auftritt. Er steckt mitten drin, in jedem von uns!
Die erste Frage, die sich stellt, ist: Wie sieht ein „Umawurm“ denn die Welt, um dann für sich herauszufinden, was er wirklich will. Im hochkomplexen Steuerungsinstrument, welches das Gehirn ist, verfügt der Mensch über zwei Bewertungssysteme, um Beurteilungen vorzunehmen. Und genau diese zwei Systeme können ihn ganz schön ins Schleudern bringen.
Ein Beispiel: Sie freuen sich auf das kommende Wochenende. Sie haben sich fest vorgenommen, die Zeit zu genießen, zu faulenzen und einfach nichts zu tun bzw. ausschließlich das zu tun, worauf Sie Lust haben. Doch es melden sich kurzfristig die Schwiegereltern, die sich für eine Fahrt in den Süden entschieden und am Samstag einen Zwischenstopp bei Ihnen eingeplant haben.
Ihre erste Reaktion: „Oh je! Muss das wirklich sein? Ich hatte mich so auf mein Faulenz-Wochenende gefreut. Und jetzt das! Aber die Schwiegereltern sind doch ganz lieb und sehen tue ich sie auch nicht so oft. Komm sei doch nicht so egoistisch und unflexibel!“
Nach dem Motto “Was will ich wirklich?“ haben Sie nun die Qual der Wahl. Sage ich den Schwiegereltern ab oder verzichte ich auf mein Erholungswochenende? Eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist, oder?
Die zwei Bewertungssysteme
Grund für diese Unentschlossenheit sind eben die zwei Bewertungssysteme die sich in unserem Gehirn befinden und zwar an zwei völlig unterschiedlichen Stellen:
- Das eine System entspricht dem, was man im Alltag Verstand nennt
- Und das Zweite ist der besagte „Umawurm“
Dummerweise arbeiten diese beiden Systeme in mehrerer Hinsicht verschieden:
Der Verstand arbeitet in einem langsamen Tempo, benutzt in der Sprache präzise Argumente und bewertet die Dinge als richtig oder falsch. Er ist in der Lage, logisch und analytisch zu denken. Er kann komplexe Zusammenhänge entziffern, deren Inhalt verstehen und Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Der „Umawurm“ hingegen ist schnell, vermittelt diffuse Gefühle und entscheidet zwischen mag ich oder mag ich nicht. Er lebt im Hier und Jetzt. Die Zukunft liegt in der weiten Ferne. Was für ihn zählt, ist der Augenblick und das Wohlfühlgefühl, das damit verbunden ist.
Umawurm vs. grmpfl
Unser „Umawurm“ kommt ohne Worte aus. Meldet er sich, liefert er uns keine vernünftigen Argumente, um unser Empfinden zu beschreiben. Erinnern Sie sich an Ihre Kindheit. In den Comics, die Sie lasen, wurden die Darsteller in Situationen versetzt, in denen sie ihre Gefühle nicht klar ausdrücken konnten. In der Sprechblase konnten Sie an der Stelle so etwas wie „grmpfl“ lesen. Dieses „grmpfl“ ist nichts anderes als ein Signal Ihres persönlichen „Umawurms“. Es hat einen deutlichen Gefühlswert und zwar einen negativen. Nur ist in diesem Moment Ihr „Umawurm“ unfähig, dieses „grmpfl-Gefühl“ näher zu erläutern. Um es zu tun, bräuchte er viel mehr Zeit, mit dem Verstand die Sachlage zu überdenken.
Menschen mit ausgeprägtem „grmpfl-Gefühl“ haben sehr oft das Problem, nicht zu wissen, was sie sagen sollten.
Beispiel:
Bevor Du gehst, kannst Du mir noch schnell diese zwei Bestätigungen schreiben und schicken, sagt die Rezeptionistin zu ihrer Kollegin kurz vor deren Feierabend.
Der „Umawurm“ meldet sich umgehend, schließlich sind Sie heute mit einer Freundin verabredet: „ Was soll ich sagen? Soll ich „grmpfl“ sagen, denn das ist, was ich im Moment empfinde?“
Kannst Du nicht machen“ flüstert der Verstand
Also sagen Sie nichts, nehmen die zwei Bestätigungen und schreiben sie.
Wie fühlen Sie sich in solchen Alltagssituationen? Welches „grmpfl-Gefühl“ empfinden Sie dabei? Unwohl, verärgert, sauer … Und das nur, weil Ihr persönlicher „Umawurm“ keine richtige Sprache gefunden hat. Das ist der Grund, warum dieses Gefühl sehr oft ignoriert und übergangen wird.
Fazit
Der „Umawurm“ schickt Ihnen natürlich nicht nur negative Signale. Er sagt Ihnen auch, wenn er zustimmt, sich freut und von etwas begeistert ist. Das spüren Sie sofort – zum Beispiel an einem Kribbeln im Bauch.
Menschen, die im Einklang mit ihrem persönlichen „Umawurm“ leben, sind viel entspannter und ausgeglichener. Sie genießen im Alltag eine größere Zufriedenheit, welche das Ergebnis eines glücklichen „Umawurms“ ist.
Wer das nicht verstanden hat und seinen „Umawurm“ zu lange vernachlässigt, den beschleicht irgendwann das Gefühl, sein eigentliches Leben zu verpassen.
Ein guter Rat von mir:
Hören Sie bewusster auf Ihre Wurmsignale, nehmen Sie sie wahr, lernen Sie, aus der „grmpfl Sprache“ eine wurmgerechte Sprache zu entwickeln und schlussendlich….
….Tun Sie doch das, was Sie wirklich wollen!
herzlichst
Didier Morand
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