Positionierung

Die 7 Aufgabenbereiche eines Unternehmers

Die 7 Aufgabenbereiche eines Unternehmers

Sieben? Ha! Wenn das so einfach wäre! Nur sieben?! Wenn das mal stimmen würde! Nun ja – es stimmt! Ich konnte es vor einiger Zeit auch nicht recht glauben. Und oftmals fällt es mir nach wie vor schwer, nicht in altbekannte Muster zu verfallen. Ja, oftmals falle ich regelrecht, wie blind und unwissend, zurück in mein altes Selbst-Ständig-Sein. (Bild: Brunhilde Fischer)

Zwei Paar Schuhe?Unternehmer-Sein und Selbstständig-Sein: Zwei Paar Schuhe!

Nun, am Anfang, am Start Ihrer Unternehmung waren (oder vielleicht sind) Sie an allen Ecken und Enden präsent. Planen die Strategie, machen die Buchhaltung, engagieren sich im Vertrieb, verkaufen, kochen, schreiben Angebote u.s.w. Sie sind selbstständig. Also, selbst und ständig! Sie kennen und können vieles gut bis sehr gut, Sie sind ein hervorragender Fachmann oder -Frau. Sie sind damit beschäftigt, den Weg Ihres Unternehmens zum Erfolg frei zu machen. Wie ein Straßenbauer, der den  Weg zu einem Ziel bereitet. (Bild: Taffi_fotolia.com)

Und dann ist es soweit. Der Erfolg ist da. Das Unternehmen wächst und wächst. Und plötzlich findet ein kompletter Wechsel der Selbstverständnisse und Ihrer Rolle statt. Sie haben nun Mitarbeiter und Kollegen, die jeweils die Buchhaltung, den Vertrieb und Verkauf, den F&B-Bereich managen und durchführen. Und Sie? Was tun Sie nun? Nach wie vor in jedem Bereich mitmachen? Denn Sie können und wissen´s am besten. Schließlich haben Sie das Ganze zum Erfolg gebracht, oder? Ja, sicher! Das stimmt. Doch ist es nun Zeit, sich neuen Horizonten zu zuwenden. Denn es geht um Weiterentwicklung. Um die Fragen: Was ist der Zweck Ihres Unternehmens? Für wen tun Sie das alles? Wohin soll das führen?

Sicher geht es um die Konsolidierung Ihres Erfolges, um Geldverdienen. Doch das sind „nur“ Nebenerscheinungen eines elementar wichtigen Aspektes. Und – ja, ich weiß es gut – vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr. Sprich, vor lauter Tätigkeiten im Unternehmen, verliert man die Aufgaben am Unternehmen aus den Augen.

IrrgartenTätigkeiten versus Aufgaben – der wesentliche Unterschied im Unternehmertum!

Ihre Aufgaben als Unternehmer werden durch den Zweck Ihres Hotels oder Restaurants bestimmt. Ebenso durch die Rolle, die Sie dort haben, vorgegeben. Gehen Sie mal in sich. Welche Aufgaben haben Sie? Bitte verwechseln Sie Tätigkeit nicht mit Aufgabe! Tätigkeiten sind kochen, Angebote schreiben, Service machen. Aufgabe hingegen wird als „Verpflichtung, als Auftrag, sich etwas zur Aufgabe machen“ definiert. Bevor wir jedoch zu Ihren Aufgaben kommen, frage ich Sie, welchen Zweck Ihr Unternehmen hat? Ich nehm´s vorweg: Gästen einen optimalen Nutzen (oder Mehrwert) zu bieten, Gewinne zu erwirtschaften und Arbeitsplätze zu schaffen. Ich hoffe, Sie stimmen mir hier zu! (Bild: djama_fotolia.com)

Und welche Rolle spielen Sie dabei?

Wenn Sie den Beitrag aufmerksam gelesen haben, werden Sie sicherlich schon festgestellt haben, dass ich damit nicht Ihre Tätigkeiten in bestimmten Abteilungen meine. Ich meine nicht Sie in Ihrer Tätigkeit als Koch, Kellner oder Rezeptionistin. Diese Tätigkeiten sollten klar in Stellenbeschreibungen definiert sein. Sondern ich meine Sie als Unternehmer! Sie haben irgendwann bestimmt, was gekocht werden soll, für welche Gäste Sie da sein wollen, welche Ausstattung Ihr Hotel hat, u.s.w. Sie hatten und haben Visionen zu Ihrem Unternehmen. Und genau das ist es! Genau das sind die Aufgaben eines Unternehmers.

Die Sieben Aufgaben des UnternehmersErstens: Visionen und Werte definieren.

Dabei geht es nicht um Visionsplatitüden wie Kundenorientierung – diese ergeben sich unmittelbar und fast zwangsläufig aus dem Zweck Ihres Unternehmens. Bei Ihrer Vision handelt es sich um einen ambitionierten, aber mit entsprechenden Anstrengungen in Zukunft realisierbaren Zustand des Unternehmens. Die Vision zeigt die Zielrichtung an, sie soll verdeutlichen, was die mittel- und langfristigen Unternehmensziele sind! Seneca brachte dies schon zum Ausdruck: "Wer nicht weiß, welchen Hafen er ansteuert, für den ist kein Wind ein günstiger." (Bild: ra2 studio_fotolia.com, eigene Bearbeitung)

Zweitens: Positionierung & Strategie

Hier geht es nun um die Gäste/Zielgruppen/Segmente Ihres Betriebes. Wer sind sie? Was wollen sie? Im Prinzip geht es bei Ihrer Strategie darum, wie Sie mit dem geringsten Kräfteeinsatz den optimalen Kundennutzen bieten können. Je stärker dieser Nutzen (Mehrwert) von Ihren Gästen empfunden wird, desto größer wird auch die Energie sein, die Ihnen zufließt.

Drittens: Externe Energie & Wachstum organisieren

Dabei geht es um zwei große Themenbereiche: Externe Energie ist all das, was das Unternehmen aufnimmt, um zu wachsen:

  • Begeisterung der Kunden (denken Sie an die Bewertungsportale, die mittlerweile eine enorme Rolle bei der Darstellung der Begeisterung Ihrer Gäste spielen)
  • begeisterte und engagierte Mitarbeiter,
  • Kapital,
  • begeisterte Öffentlichkeit usw.

Das heißt, Ihre Aufgabe als Unternehmer ist es, sich permanent um den Zufluss dieser Energie zu kümmern und diese zu organisieren.

Der zweite Bereich befasst sich mit dem Wachstum Ihres Unternehmens. Das heißt, Ihnen obliegt es, klare Konzepte und Regeln zu erstellen, innerhalb derer sich das Wachstum entfalten kann. Tun Sie dies nicht, verliert Ihr Unternehmen seine Einheitlichkeit und Zielorientiertheit und beginnt zu wuchern (heißt, Orientierung in unbrauchbare Richtungen). Daher muss auch Wachstum geplant, strukturiert und organisiert sein.

Viertens: Permanente Müllentsorgung

Jedes Unternehmen sammelt alle möglichen Kunden, Informationen, Prozesse, Finanzierungsquellen, Produkte, Rituale, Mitarbeiter usw. an. Diese gewinnt man im Laufe der Zeit möglicherweise lieb oder hat sich an sie gewöhnt, aber sie tragen irgendwann vielleicht nicht mehr zum Zweck des Unternehmens bei. Dieses überflüssige „Fett“ kostet Energie. Um dies zu begrenzen, benötigen Sie einen Prozess, der zur systematischen Müllentsorgung beiträgt. Die „Müllentsorgung“ kann nur in der Verantwortung des Unternehmers liegen, da Mitarbeiter in der Regel zu wenig am Unternehmen arbeiten.

Fünftens: Die Umsetzung der Visionen&Werte, Strategie&Positionierung, externe Energie&Wachstum, Müllentsorgung zu sichern

Sie können wahrhaft schöne Werte und Strategien aufschreiben, die von allen bewundert werden. Wenn Sie nicht sicherstellen, dass danach gehandelt wird, können Sie sich die ersten vier Aufgaben sparen. Das Sichern der Umsetzung beinhaltet eine möglichst fokussierte Planung auf mehreren zeitlichen Ebenen und eine ebenso fokussierte Kontrolle. In diesem Bereich befindet sich auch die Kontrolle der Risiken.Selbstverständlich ist, dass Sie zu 100% hinter diesen Visionen, Werten, Strategien etc. stehen. Ohne Ihre Glaubhaftigkeit wird dies alles nicht funktionieren.

Sechstens: Entwicklung der eigenen Persönlichkeit

Ist die wichtigste Aufgabe als Unternehmer und wird doch am häufigsten vernachlässigt. Denn sie hat sehr viel mit Selbst-Bewusst-Sein zu tun und schließt den Kreis zu Aufgabe 1: Visionen&Werte. Wer bin ich? Wer will ich werden? Was ist mir besonders wichtig? Welche Werte habe ich und will ich leben? In welchem Zusammenhang stehen  diese Werte mit meinem Unternehmen und/oder meinem Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Gästen? Letztendlich ist das Unternehmen ein Spiegel der Unternehmerpersönlichkeit. Sie stehen im Laufe der Zeit immer wieder vor neuen Herausforderungen – sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen, als auch im Hinblick auf Ihre Einstellungen&Werte&Glaubenssätze. Diese Aufgaben müssen Sie genauso zielorientiert angehen, wie alle andere strategischen und organisatorischen Aufgaben auch. Wenn Ihr Unternehmen wächst, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie wachsen mit und Sie haben Erfolg. Oder Ihr Unternehmen wächst Ihnen über den Kopf und Sie gehen unter.

Siebentens: Die Übergabe des Unternehmens an den Nachfolger

Hierbei handelt es sich weniger um den konkreten Prozess der Übergabe. Für den Unternehmensverkauf oder Nachfolge gibt es Experten, die das regeln können. Hier geht es vielmehr um die Leitfrage: Für wen machen Sie das alles? In gewisser Weise schließt sich hier ein weiterer Kreis zur Ihrer Vision und Ihren Werten. Die siebente Aufgabe umfasst also:

  • Bestimmung des Nachfolgers
  • die permanente Überprüfung, ob das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist
  • die fortlaufende Ausrichtig darauf, sich selbst „arbeitslos“ zu machen :o)

Für alle Aufgaben gilt: Sobald Sie eine klare Vorstellung von diesen haben (also das „Wie“ der Umsetzung), können Sie diese auch delegieren, oder an zweite übergeben. Dies können automatisierte Systeme, verantwortungsbewusste Mitarbeiter oder externe, spezialisierte Berater, sein.

Nachdem ich Ihnen nun „Ihre“ Aufgaben vorgestellt habe, kommen Sie nun zum Zuge. Schreiben Sie mir Ihre Meinung dazu, ergänzen Sie, fragen Sie! Ich ermutige Sie das Unternehmertum als eine gesunde und existenzielle Säule unserer Gesellschaft zu sehen und sich konstruktiv und kritisch mit den dargestellten Inhalten auseinander zu setzen.

Die Inhalte und das Konzept dieses Blog-Artikels basieren auf dem Erfolgs-Buch von Stefan Merath "Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer" (2008). https://www.unternehmercoach.com.

Ich freue mich auf Ihre Meinung!

Herzlichst,

Brunhilde Fischer

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