Lernen Sie aus dem Misserfolg, damit sich der Erfolg einstellt
Erfolge stellen sich selten von alleine ein. Auf dem Weg zum Ziel gibt es meist einige Hürden und Probleme zu bewältigen – und häufig scheitert man zunächst. Doch wer letztendlich wirklich erfolgreich sein will, muss einmal öfters aufstehen als er hingefallen ist. Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung und gehe davon aus, dass die meisten dem zustimmen können. Wenn man aber die möglichen Probleme und Gefahren kennt, ist man seinem Ziel schon ein gutes Stück näher gekommen. Und am Ende dieses Artikels sollen auch Sie Ihren Weg zum Erfolg besser einschätzen können.
Glauben Sie mir, die Ausarbeitung eines Blogartikels stellt mich jedes Mal vor eine große Herausforderung, da ich mich nicht als den geborenen „Ghostwriter“ sehe und fühle. Somit fällt es mir zugegebenermaßen nicht immer leicht, ein für Sie spannendes wie auch inspirierendes Thema zu finden, wovon Sie nach dem Lesen des Artikels sagen können „Ja, hier konnte ich etwas Interessantes für mich mitnehmen“. Umso glücklicher bin ich, wenn ich nach der Themenfindung und der nachfolgenden Ausarbeitung es geschafft habe, einen Text für unseren UMA-Blog zu einem gesetzten Termin an unseren Online-Redakteur nach Burghausen schicken zu können. Für mich ist dies jedes Mal ein persönlicher, subjektiv gefühlter Erfolg! Ich habe mein Ziel erreicht. Aber ob der Blogbeitrag wirklich ein Erfolg ist oder eher ein Misserfolg, entscheiden Sie letztendlich als Leser über die Bewertungs-Möglichkeit und Ihr Feedback. Auch diese ist auf den ersten Blick eine subjektive Rückmeldung. Denn die jeweilige Beurteilung, ob etwas positives wie auch negatives „erfolgt“ ist oder als solches wahrgenommen wird, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters.
Also was macht Erfolg oder Misserfolg aus? Nach welchen Prinzipien und Kriterien bewerten wir den eigenen wie auch den (Miss-)Erfolg von anderen Menschen?
Wie definiert sich heutzutage Erfolg?
Beschrieb ursprünglich das Wort „Erfolg“ die Auswirkung einer Handlung bzw. eines Geschehens, „es ist erfolgt“, so wird Erfolg heute überwiegend mit der Zielerreichung gleichgesetzt. Werden Ziele erreicht, sind wir erfolgreich, werden sie verfehlt, sind wir nach heutigen Maßstäben gescheitert. Hopp oder Topp heißt die Devise. Entscheidend ist hierbei, welche Erwartungen einer Leistung zugrunde gelegt werden, an der Erfolg gemessen wird. Aufgrund unterschiedlicher Erwartungen kann eine Leistung für den einen ein Erfolg sein, für den anderen einen Misserfolg darstellen. Erfolg ist somit gesehen erwartungsabhängig und wird festgelegt durch die beiden zentralen Positionen Ausgangslage und Ziel.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg zum Ziel!
Ziele zu erreichen ist gerade für Unternehmer und Führungskräfte existenziell, um die Zukunft des Unternehmens wie auch die berufliche Stellung zu sichern. Von daher verwundert es nicht, dass das Wort „Erfolg“ mittlerweile stark auf den Grad der Zielerreichung fokussiert ist. In der Überbewertung von Erfolg liegt aber auch eine Gefahr. Denn in unseren Breitengraden gilt es, Scheitern und Misserfolg um jeden Preis zu vermeiden. Und die permanente Fixierung auf Erfolg und Zielerreichung hat zur Folge, dass ein Aufgehen im eigenen Tun nur noch begrenzt ermöglich wird, aus Angst scheitern zu können. Die eigene Überzeugung und Willenskraft, etwas an seiner persönlichen oder der unternehmerischen Situation verändern zu wollen, wird durch den Druck des sozialen Umfeldes zunehmend gelähmt.
Im Gegensatz dazu haben willensstarke Menschen, die losgelöst von der Meinung anderer sind, ein ausgeprägtes Bedürfnis, bestimmte Ergebnisse erzielen zu wollen. Willenskraft impliziert hier die Entschlossenheit, die aus einem tiefen persönlichen Engagement heraus für ein bestimmtes Ziel resultiert. Willenskraft entsteht bei diesen zielorientierten Menschen durch die bewusste Entscheidung, eine bestimmte Sache vollbringen bzw. verändern zu wollen. Die Motivation liegt oft gerade nicht in der Erwartung von Belohnungen oder in der Freude an bestimmten Aktivitäten. Im Gegenteil, Willenskraft ermöglicht es auch, in jenen Situationen diszipliniert zu handeln, in denen man eigentlich keine Lust hat, etwas zu tun, in denen man sich unmotiviert fühlt, weil einem die Aufgaben keinen Spaß machen, oder in denen man von anderen Möglichkeiten abgelenkt wird.
Ziele können auch Probleme bereiten
Ziele sind zunächst einmal das Ergebnis einer Unterschiedsbildung. Häufig wird nicht bedacht, dass der Ist-Zustand, also das hier und jetzt, und das Ziel miteinander verbunden sind. Ohne ein Ist gibt es auch kein Ziel und ohne Ziel keine Bewusstmachung der Ist-Situation. Ziele stressen vor allem deshalb, weil sie uns ständig mit der häufig als leidvoll erlebten Ist-Situation konfrontieren, d.h. jedes Ziel zeigt gleichzeitig auch den subjektiv erlebten Mangelzustand auf, dass das Ziel noch nicht erreicht wurde.
Dies besagt, vereinfacht ausgedrückt, dass nur diejenigen Entscheidungen eine reelle Chance haben, auch in Handlung zum Erreichen eines Zieles umgesetzt zu werden, die von einem starken Gefühl begleitet sind. Ohne Gefühle, keine Motivation.
Um von Motivation zur Willenskraft zu gelangen, hat ein Mensch / eine Führungskraft den entscheidenden Schritt zur vollkommenden Entschlossenheit, mit den damit einhergehenden Konsequenzen, zu treffen. Menschen, die ihre Willenskraft „aktiviert“ haben, haben sich in der Regel ihrer eigenen, persönlichen Entschlossenheit verschrieben. Es ist somit leicht nachvollziehbar, dass es entscheidende Unterschiede zwischen den Kräften vor einer solchen Entscheidung und jenen danach gibt. Davor wird man vielleicht von einem Wunsch motiviert. Zu diesem Zeitpunkt kann man sich jedoch wieder jederzeit zurückziehen. Der bekannte „Schweinehund“ lässt grüßen. Jenseits dieser Schwelle dagegen verbinden sich die geistigen und emotionalen Kräfte eines Menschen zu der klaren Entschlossenheit, die Willenskraft ausmacht. Das Wollen ist entscheidend für den Erfolg, das unbedingte Tun und somit für ein erfolgreiches Handeln zum Erreichen des Zieles.
Bei der Frage, inwieweit eine Leistung zur Zielerreichung beiträgt, spielen drei Faktoren eine zentrale Rolle:
Können: Das Können beschreibt die individuellen Fähigkeiten eines Menschen oder eines Systems, die zur Zielerreichung erforderliche Leistung aufzubringen. Hier geht es primär darum zu klären, welche Fähigkeiten denn generell erforderlich sind, um ein Ziel erfolgreich zu erreichen
Wollen: Das Wollen beschreibt dagegen die individuelle Bereitschaft, die Leistung auch zu erbringen, die zur Zielerreichung erforderlich ist. Hier interessieren die mit der Zielerreichung verbundenen Motive, Absichten und Aspekte auch in Ergebnisse umsetzen zu wollen.
Dürfen: Im Dürfen liegen die Möglichkeiten begründet, die den Raum eröffnen, um das Können und Wollen auch tatsächlich umzusetzen. Das Dürfen unterliegt nur begrenzt dem individuellen Einflussbereich. Im Unternehmen sind dies oft die Rahmenbedingungen, Spielregeln etc. Hier interessiert, wie mit den Bedingungen umgegangen wird und in wieweit sich diese gestalten lassen.
Zu beachten ist hierbei die Wechselwirkung zwischen den drei Bedingungsfaktoren. Ohne die entsprechenden Möglichkeiten nutzen die besten Fähigkeiten und eine hohe Motivation wenig. Die Fähigkeiten hingegen werden unmittelbar durch eine hohe/geringe Bereitschaft beeinflusst. Und wenn ich etwas gut kann, dann bin ich hier auch meistens motiviert, es zu tun.
In meinem Fall besitze ich zwar nicht das unbedingte Können, aus der „Hüfte“ heraus einen spannenden Blockbeitrag zu schreiben, aber den Willen, es machen zu wollen, was letztlich auch zum Ziel führt.
Wer scheitert, wird gescheiter!
Erfolg und Scheitern sind die beiden Seiten einer Medaille. Jedes Handeln ist mit Risiko verbunden und birgt die Gefahr in sich, dass man scheitern kann. Ein Grund dafür, dass wir Scheitern nicht als Chance, sondern als leidvoll und existenzbedrohlich ansehen, liegt in der Überidentifizierung mit Erfolg. Erfolg wird oft mit Erfüllung gleichgesetzt. Ein erfolgreiches Leben ohne Erfüllung scheint heutzutage kein erfolgreiches Leben zu sein. Menschen identifizieren sich mit Erfolg und schaffen sich zunehmend ein (Erfolgs-) Umfeld (mein Haus, mein Boot, mein Pferdchen), so dass im Falle des Scheiterns nicht nur die Identität des Menschen wegbricht, sondern auch das geschaffene Umfeld. Die heutige Wirtschaft trägt maßgeblich dazu bei, dass durch eine immer stärkere Entpersonalisierung menschliche Werte eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Chance liegt hier in einer kritischen, persönlichen Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und dem eigenen Erfolgsverständnis und damit auch mit den gesellschaftlichen sowie familiären Prägungen, die dem bisherigen Erfolgsverständnis zugrunde liegen.
Ziele zu erreichen heißt, auf dem Weg dorthin auch die eine oder andere Niederlage einzustecken. Kein Lebensweg verläuft gerade. Was wir Menschen aus gescheiterten Experimenten machen, liegt an uns selber. Diese laden einerseits dazu ein, die Verantwortung für das Scheitern zu übernehmen, aber auch kritisch zu hinterfragen, ob ich als Mensch persönlich versagt habe oder ob es möglich ist, das menschliche Versagen von den nicht erreichten Leistungszielen zu „entkoppeln“. Aufstehen und weitergehen oder liegenbleiben und den Kopf in den Sand stecken…
Wer ein klares Ziel fest vor Augen hat, wird solange seine Willenskraft aktivieren können, bis er oder sie sein Ziel zum Erfolg gemacht hat. Und jedes Hinfallen wird als weitere Lebenserfahrung bejubelt, weil es doch den Weg zum Ziel um eine weitere Erkenntnis verkürzt. So liegt es an jedem Einzelnen, was er oder sie aus seinen gescheiterten Erfahrungen macht. Jedoch nichts zu tun, in der Hoffnung, damit alles richtig zu machen, führt am Ende zum scheitern, weil der persönliche Erfolg ausbleiben wird, etwas im Leben erfolgreich verändert zu haben.
Fazit
Das Schreiben eines Blogartikels stellt sich für mich jedes Mal wie ein unerreichbares Ziel dar. Trotzdem stelle ich mich der Herausforderung, auch wenn ich auf dem Weg dorthin so einige gefühlte Niederlagen einstecke, weil ich mich in den Formulierungen zum Teil in eine Sackgasse manövriere und dann einen Abschnitt neu beginnen kann. Aber irgendwann habe ich es geschafft und klopfe mir auf die Schulter und sage: „Ziel erreicht!“ Und wer weiß, vielleicht platzt irgendwann noch bei mir der Knoten und aus mir wird noch ein leidenschaftlicher Schreiberling Wenn ich es jedoch nicht weiter versuche, werde ich es wohl auch nie erfahren!
In diesem Sinne hoffe ich, Ihnen einen erfolgreichen Beitrag mit „gescheiten“ Impulsen für Ihr weiteres Tun mit auf den Weg gegeben zu haben.
Jan Schmidt-Gehrings Schwerpunkte in der strategischen und operativen Hotelberatung: Positionierung, Qualitätsmanagement, Personalmanagement, F&B-Management, Hotel-Interim-Management
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