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Wie Sprache wirkt im Zeitalter von Content und Keywords

Wie Sprache wirkt im Zeitalter von Content und Keywords

Vor der Wirkung der Sprache

Dass Sprache und Worte eine enorme Wirkung haben, das kann man sicherlich an sich selbst erkennen, in der Art wie und welche Worte anderer Menschen auf uns einwirken und welche Reaktionen sie in uns auslösen. Kopfkino heißt es dann oftmals und es werden große, oft überwältigende Gefühle ausgelöst!

Doch Sie, ja genau Sie, machen Sie sich auch Gedanken über die Wirkung Ihrer Worte? Die geschriebenen stehen auf Ihrer Homepage, auf Facebook und Twitter? Betrachten Sie diese nur aus der Perspektive von Google? Mit Tools wie Keyword-Planner, serpsimulator etc. auf ihre Google-Tauglichkeit überprüft? Oder fühlen Sie, dass Google-optimierte Texte zwar sehr wichtig sind, doch irgendwie kommen Sie nicht so recht damit klar. Denn sie drücken nicht das aus, was Sie zum Ausdruck bringen wollen.

Der Spagat zwischen Keywords und berührenden Worten

Und nun? Wie diesen Spagat bewältigen? Denn auf der einen Seite will und muss man ja im WWW gefunden werden und das geht halt nun Mal nur über optimierte Texte (Content). Andererseits wollen Sie die Einzigartigkeit Ihres Hotels und Restaurants herausstellen, und das geht oftmals nur mit bildhaften Worten, die jedoch nicht Google relevant sind… Und nun?

Ich empfehle Ihnen einen Weg, der beides berücksichtigt, denn beides ist überlebenswichtig, wenn Sie andere Menschen 1.) erreichen und  2.) berühren wollen:

  1. Wissen über die Sprache, die User im Internet anwenden, wenn sie suchen und wie Google dies bewertet
  2. tiefes Verstehen und Wirken unserer Sprache und wie Sie damit emotional berühren können

Zu letzterem will ich Ihnen einige wertvolle Tipps geben!

Eine bildhafte Sprache führt bei Gesprächen zu besonderen „Aha-Erlebnissen“, zu „Ah“, „Oh“´s in emotionalen und nicht bewussten Bereichen des Gehirns. Sie hat deshalb eine tief gehende Wirkung und einen hohen Erinnerungswert.

Setzen Sie daher bei Gästegesprächen und Präsentationen Analogien, Vergleiche, Metaphern und Gleichnisse ein.

Hier einige Beispiele.

Analogien: "Der Mercedes unter den Obstmessern“ ; „Der Rolls Royce unter den Küchenherstellern“ 

Vergleiche: „Die Festplatte ist so groß wie eine Zigarettenpackung“  „Die Teppiche sehen aus wie feinste Handarbeit aus dem Orient.“  „Das WLan ist so schnell wie ein Formel 1-Rennen.“

Metaphern: „In Informationen ertrinken“  „Nach Wissen hungern“  „Die Stille hören.“  „Jemanden nicht das Wasser reichen können.“ 

Gleichnisse: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt.“  Die Wahl haben „zwischen Pest und Cholera“ (wenn es keine gute Entscheidungsalternativen gibt).  „Vom Regen in die Traufe kommen.“  „Ein Bild spricht mehr als tausend Worte“.

Aktivieren Sie Ihre Leser und Zuhörer.

Was denken Sie? Welcher Ausdruck bekommt wohl mehr Aufmerksamkeit: „Aktivierende Sprache“ oder „Tigersprache“? Ganz genau: „Tigersprache“. Der Grund: Dieses einfache Wort „Tiger“ aktiviert andere Gehirnregionen als der abstrakte Ausdruck „aktivierende“. Während unser Gehirn bei „aktivierende Sprache“ noch sinnbildlich noch ruhig im Sessel bleiben kann, aktiviert das Wort „Tiger“ andere Gehirnbereiche: Jetzt ist Aufmerksamkeit angesagt, mögliche Gefahr droht. Angriff oder Flucht könnten nötig werden. Und überlegen Sie einmal, welche Wirkung hat mehr Brisanz und Aktivität: Wenn einer „den Stier bei den Hörnern packt“, das „Problem direkt angeht“ oder in „medias in res geht“? (Foto: Photlook/Fotolia)

Schätzen Sie die Aussagen nach ihrer Wirkung ein.

Eine Rangfolge:

  • Stärkste Wirkung erzielen Sie, wenn bildhafte Wörter und Wendungen, die starke Emotionen auslösen, verwendet werden (starke Lust/Unlust in jeder Ausprägung)
  • Starke Wirkung erzielen Sie, wenn bildhafte Wörter und Wendungen weniger emotional sind, jedoch Bewegung oder Handlung im weitesten Sinne auslösen.
  • Wirkung erzielen Sie auch „nur“ mit bildhaften Wörtern und Wendungen.
  • Keine Wirkung, oder nur Wirkung auf der kognitiven Ebene, erzielen Sie mit abstrakten Begriffen.

Bildhaft, bildnah oder bildleer – die Art und Weise wie Wörter „aufgeladen“ sind, entscheidet über den Erfolg Ihrer Botschaft (in einer Geschichte oder Werbeaussage). Je bildhafter und aktivierender, desto stärker die Wirkung!

Wenn Sie mehr über das  Thema „Berührende Sprache“ wissen wollen, schreiben Sie mir eine Mail. Sehr gerne sende ich Ihnen einen  ausführlichen und aussagekräftigen Leitfaden darüber zu. Darüber hinaus habe ich zwei Bücher-Tipps für Sie: Christian Scheier und Dirk Held: Wie Werbung wirkt und Hans-Georg-Häusel: Brain Script.

Ich wünsche Ihnen einen tief berührenden und auch erfüllenden Umgang mit dieser wunderbaren Klaviatur des menschlichen Verhaltens.

Doch denken Sie daran – über den Inhalt einer Botschaft entscheidet immer der Empfänger und vergewissern Sie sich so gut es geht, wie das Gesagte beim Zuhörer ankommt.

Ich freue mich über Ihre Kommentare!

Herzlichst,

Ihre Brunhilde Fischer

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