Marketing ist die Kunst, menschliche Verhaltensmuster zu beeinflussen ... heißt es in einer der vielen Definitionen. Und zwar so, dass Menschen sich ein Produkt, eine Dienstleistung merken, im besten Falle diese kaufen oder buchen. Wenn Sie jetzt denken, dass dies nach Manipulation riecht, so ist das durchaus normal. Und falls das zu Kopfschmerzen führt, so denken Sie am besten an den Unterschied zwischen Hammer und Nagel.
Denn Marketing ist nämlich der Hammer. Und was Sie damit einschlagen, überlässt er Ihnen!
Doch muss der Hammer nicht immer aus Metall sein. Der darf, ja er muss manchmal weich, bunt, zart, duftend, ja bildhaft sein – passend zum Nagel und zum Untergrund, in den Sie den Nagel einbringen wollen. In dem Bestreben, die entwickelten Produkte und Dienstleistungen an die Kunden zu bringen, machen sich Marketingfachmenschen und Unternehmen laufend Gedanken, wie sie Anker setzen und Menschen zum Kauf bewegen können. Neuromarketing ist eine der neuesten Disziplinen im Marketing, und ganz besonders Storytelling (zu Deutsch: Geschichten erzählen).
Storytelling als „Hammer“-Methode im Marketing
Die Erzählmethode gibt explizites, vor allem jedoch impliziertes Wissen in Form einer Metapher weiter. Die Teilnehmer werden in die erzählte Geschichte eingebunden, damit sie den Inhalt der Geschichte leichter verstehen und eigenständig mitdenken. Das soll bewirken, dass das zu vermittelnde Wissen besser verstanden und angenommen wird. Wer also seine Leistungen und Produkte in Geschichten emotional einbauen kann, einen Spannungsbogen zieht, Identifikation mit den Protagonisten herstellt, der hat die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu seinem Kunden bereits getan. Die Großen des Handels und Konsums haben es bereits seit zwei, drei Jahren erkannt – es geht darum, Inhalte zu erstellen, die Kunden einen emotionalen Mehrwert bieten, so dass sie gern diskutiert, aufgegriffen, im Netz geteilt und schließlich gekauft werden. Marken wie Red Bull, Nivea, Hornbach machen mit Mini-Filmen auf sich aufmerksam, vermitteln ganz gezielt bestimmte Emotionen und Botschaften, die wir anschließend mit der Marke in Verbindung bringen und die wir beim Wiedersehen im Verkaufsraum unbedingt haben wollen. Denn gute Geschichten ziehen uns in ihren Bann, bewegen uns und bleiben in Erinnerung. Wer etwas zu sagen hat, tut deshalb gut daran, Geschichten darüber zu erzählen.
Geschichten, die das Innerste spannungsgeladen berühren!
Das war schon immer so. Seit jeher erzählen Menschen sich gerne Geschichten. Sie führen die Zuhörer oder Zuseher in eigene Welten, vermitteln Gefühle, Klänge, Düfte, Farben. Sie versetzen uns in eine Traumwelt, in der wir uns wohlfühlen, vielleicht auch selbst leben wollen. Wir erleben Angst, Freude, leiden mit, fürchten und bangen, wir hoffen und sehnen uns … die Spannung hält unsere Aufmerksamkeit wach … wir warten voll geballter Vorfreude auf ein gutes Ende, das dann bitte doch nicht so schnell kommen sollte! Geschichten stehen für Urgefühle und Urmuster der Menschheit. Sie haben ein paar Dinge gemeinsam:
- einen individuellen Ursprung, einen Grund, der so relevant ist, dass er erzählt werden muss,
- einen Helden, der dazu einlädt, sich mit ihm zu identifizieren,
- einen Konflikt als Anlass, ihn zu bewältigen,
- eine gute, klare Struktur – Einleitung, Wendepunkte in der Geschichte, die Emotionen und Spannung auslösen,
- eine Message, eine Botschaft, die transportiert werden soll und durch die die Produkte oder die Dienstleistungen ihre Relevanz entfalten.
Und - sie enthalten eine Botschaft, vermitteln uns eine Erkenntnis, eine Lehre. Geschichten sind sinnstiftend! Ihre Kunden und Gäste können also mit Ihren Geschichten in neue Erlebnisse eintauchen, auf Wanderschaft gehen, vom hässlichen Entlein zum strahlenden Schwan werden, neue Energien in sich entdecken, den Alltag hinter sich lassen, mit Ihren und Ihren Leistungen zu neuem Wissen kommen ...
Sie wecken mit Ihren Geschichten Sehnsüchte und erfüllen Träume. Greifen Sie tief in Ihre Erfahrungsschatztruhe. Sie haben ganz sicher sehr viel zu erzählen. Die Kunst ist es also, diese Geschichten zu erkennen, sie freizulegen und zu erzählen. Die Frage ist, welches ist der Kern der Geschichte, das „Herz“ quasi.
- An wen richtet sich Ihre Geschichte? Wer ist Ihr Publikum?
- Welche Sehnsüchte hat Ihr Publikum? Wofür interessieren, ja begeistern sie sich?
- Was sagen Ihre Gäste über Sie?
- Was unterscheidet Sie von anderen und wie können Sie das mit Hilfe von Storytelling rüberbringen?
Die Hotellerie und Gastronomie hat viele Geschichten zu erzählen. Doch hat sie das noch nicht so richtig für sich entdeckt.
Ein tolles Beispiel dafür wollen wir Ihnen hier präsentieren: https://www.youtube.com/watch?v=WTAZPnXVxFI
Bevor Sie sich nun wieder Ihrem Marketingalltag widmen, überlegen Sie sich, was Sie vermitteln wollen und was Ihr primäres Endziel ist? Was bringt die Geschichte Ihren Gästen? Was braucht Ihr Gast, um die Geschichte zu verstehen? Was soll der Gast denken, fühlen und danach tun?
Vielleicht haben Sie auch eine Geschichte, die Sie uns allen anvertrauen wollen! Vielleicht haben Sie in letzter Zeit was Spannendes, Berührendes gesehen? Teilen Sie es uns auf Ihren Marketingkanälen oder hier auf unserem Blog mit!
Und nun hoffen wir, dass Sie verstehen, warum man sagt: „Die Geschichte ist der Hammer!“
Beim Impulsblog für erfolgreiche Hotels
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Ausflug in die Welt der Finanzen … Wenn man sich ein wenig intensiver umschaut, stellt man fest, dass es seit geraumer Zeit eine immer intensivere Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Finanzierung ohne Banken“ gibt.
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Mit dem Zitat "Führen ist vor allem das Vermeiden von Demotivation" (Reinhard K. Sprenger) könnte bereits eine erste Antwort auf die Frage, was von einer heutigen Führungskraft erwartet wird, gegeben werden.
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