Unternehmerin: Frauen in Führungspositionen
Wir sind eine Unternehmensberatung für Hoteliers und Gastronomen. Zudem betreiben wir eine eigene Akademie mit über 50 Seminaren für die Branche. Und wer leitet und führt die Geschäfte? Richtig – eine Frau, unsere Brunhilde Fischer – eine echte Unternehmerin. Warum ich das so betone sowie mehr zum Thema „Frauen als Unternehmerinnen“ und wie dieses Konzept gestärkt und mit Zuschüssen gefördert werden kann, erfahren Sie in diesem Artikel…
Das Jahr 2020 fing für die Hotels und Restaurants eigentlich richtig gut an. Die Themen Fachkräftemangel und Mitarbeiterfindung- und bindung, die das letzte Jahr geprägt hatten, schienen sich etwas relativiert zu haben, die Buchungslage sagte ein gutes bis sehr gutes Jahr voraus. Auch für uns in der Unternehmensberatung für Hoteliers und Gastronomen waren die Prognosen durchwegs positiv. Dann kam Corona und brachte alles durcheinander. Ich denke, dass hier keine weiteren Ausführungen nötig sind.
Unsere von den Kunden sonst so sehr geschätzten Vor-Ort-Termine wurden entweder online oder per Telefonkonferenz durchgeführt. Aber aufgrund der Beschränkungen konnten leider auch unsere Seminare nicht stattfinden. Deshalb hatte Frau Fischer die Idee, stattdessen kostenlose Webinare abzuhalten. Meines sollte das erste einer 6-teiligen Reihe sein.
Ich habe selbst eine "Chefin"
Woran ich dann aber bei der „Live-Übertragung“ gar nicht gedacht hatte und auch bei den Vorbereitungen nicht berücksichtigt hatte, war der Punkt, wie ich meine Zuhörer/seher begrüße und sie anspreche. Erst im Nachgang bei der Feedback-Umfrage erhielt ich ein E-Mail einer Teilnehmerin, die mich aufhorchen ließ. Hier ein Auszug:
"…. Nur eins wollte ich anmerken: Sie reden immer nur von „DEM CHEF“, …, . Sie selbst haben eine Chefin und gerade in der Gastronomie gibt es viele Frauen als Selbständige und Chefinnen. Das sollten Sie ändern und uns als Frauen auch so anreden."
Ich begab mich auf die Suche im Internet. Muss heutzutage immer noch besonders erwähnt werden, dass auch Frauen ihre eigenen Firmen haben und erfolgreich führen? Ich dachte, die Riege der Unternehmerinnen hätte sich etabliert. Nun, ja. Die Realität sieht wohl doch immer noch ein bisschen anders aus, wie die Nachforschungen zeigten.
Auf der Internetseite des BMFSFJ (Bundeministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) gibt es z.B. dazu folgende Hintergrundmeldung, die eigentlich zunächst positiv klingt:
"Die berufliche Selbständigkeit von Frauen gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Laut Mikrozensus waren im Jahr 2017 34 Prozent aller Selbständigen in Deutschland Frauen. Auch der Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 2018 verzeichnete 2018 mit 37 Prozent eine hohe Anzahl von Unternehmens-gründungen durch Frauen."
Weiter im Text folgt hierauf jedoch der befürchtete Dämpfer:
"Laut Statistischem Jahrbuch 2018 war der Anteil der beruflich selbständigen Frauen im Jahr 2017 mit 7 Prozent der Erwerbstätigen dennoch nur etwa halb so hoch wie jeder der erwerbstätigen Männer, von denen 12 Prozent selbstständig waren."
Auch, wenn man sich Portale wie „her career“ anschaut, fallen Artikel- oder Podcast-überschriften ins Auge, etwa wie:
- „Frauen in Führungspositionen: Frauen führen nur jedes 14. große Familienunternehmen“
- „Frauen kümmern sich, Männer machen Karriere – über Rahmenbedingungen für Engagement“
- „Familienunternehmen: Kaum Frauen an der Spitze“
Statistik zur Unternehmerin
Also ist der Anteil an selbständigen Unternehmerinnen und an weiblichen Führungskräften immer noch, sagen wir mal, überschaubar bis gering.
Frau Dr. Alexandra Wuttig (Dozentin für Entrepreneurship) nimmt, ebenfalls auf „her career“, Bezug auf eine Studie und nennt Beispiele, warum es für Frauen immer noch eine besondere Heraus-forderung ist, Unternehmerin zu sein. Hier zwei davon:
- „Shareholder, wie Investoren z.B., beurteilen männliche Gründer als vielversprechend, während die Frauen als unerfahren abgetan werden.“
- „Leider spielt auch immer noch oft das Aussehen einer Frau eine Rolle, zumindest bei der Beurteilung. Bei Männern wird da nicht so darauf geachtet bzw. das Aussehen zum Kriterium genommen.“
Für mich heißt das im Klartext: Auch wenn die Frauen die gleiche Kompetenz vorweisen, werden die Männer bevorzugt bzw. muss Frau dann wenigstens mit gutem Aussehen dieses „angebliche“ Kompetenz-Manko ausgleichen.
Frau Dr. Wuttig bemerkt dann noch in ihrem Artikel:
"Aber Frauen sind gerüstet: Sie bereiten sich einfach besser vor als ihre männlichen Kollegen und sind deshalb oft erfolgreicher." :) (Das nur nebenbei.)
Im Forschungsbericht 514 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus dem Jahr 2018 sprechen die Zahlen für sich und bestätigen die Vermutung:
Die Tabelle zeigt neben der Erwerbsquote insgesamt, die hier nicht beleuchtet werden soll, auch eine Aufsplittung jeweils bei Männern und Frauen in „Anteil Solo-Selbständige“, also Selbständige ohne Beschäftigte und „Anteil Selbständige mit abhängig Beschäftigten“.
Wenn man das Jahr 2016 betrachtet, erkennt man, dass es bei den Männern insgesamt fast 13% Selbständige gab. Im Vergleich dazu waren es bei den selbständigen Frauen gerade mal 7%.
Auffällig ist, dass sich der Anteil der Solo-Selbständigen und Anteil der Selbständigen mit abhängig Beschäftigten bei den Männern fast die Waage hält (6,4% und 6,2%). Bei den Frauen hingegen sind die Werte der Solo-Selbständigen in den letzten Jahren meist doppelt so hoch wie bei den Selbständigen mit Beschäftigten (4,7% zu 2,4%).
Eine ähnliche Statistik, allerdings mit konkreten Zahlen bis einschließlich 2018, wurde mir vom Zentralen Auskunftsdienst des Statistischen Bundesamts zur Verfügung gestellt:
Der Anteil der „Einzelkämpferinnen ohne weitere Mitarbeiter“ überwiegt demnach. Eine Ursache dafür könnte in der Tätigkeit bzw. der Branche liegen, in der die Unternehmerinnen selbständig sind, die eine – versprochen – letzte Tabelle deutlich macht.
Wir betrachten hier die verschiedenen Berufsgruppen und dann jeweils die 1. und 3. Spalte, das Verhältnis der Geschlechter bei den Selbständigen.
Eindeutig erkennbar sind die Berufe, die bevorzugt von Frauen (als Chefinnen im eigenen Unternehmen) ausgeführt werden, z.B. die Gruppen „Körperpflege“ (Kosmetik, Friseur), „Erziehung/Sozialarbeit“ oder „Büro/Sekretariat“.
Unternehmerin in der Gastronomie
An Position 8 sehen Sie jedoch die Vergleichszahlen für die Gastronomie:
So gab es im Jahr 2016 rund 45.000 selbständige Frauen, aber fast 75.000 selbständige Männer in der Gastronomie. Hier besteht demnach ein ziemlich großes Ungleichgewicht.
Unternehmerin in der Hotellerie
In der Hotellerie (Position 16 von unten gezählt) war ich selbst ein wenig überrascht, wenn auch positiv. Die Zahl an selbständigen Männern mit 12.100 übersteigt die Zahl der Frauen nur um 1.300.
In der Hotellerie zeichnet sich also ein Weg zur Ausgeglichenheit ab.
Aber Schluss nun mit Zahlen und Statistiken!
Wer Interesse an dem ganzen Forschungsbericht hat und sich gerne mit Statistiken beschäftigt, hier die Links:
- https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/Forschungsberichte/fb514-selbststaendige-erwerbstaetigkeit-in-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=1
- https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=statistikTabellen&selectionname=12211
(Tabelle 0012 zum Selbstkonfigurieren)
Wie wird die Unternehmerin unterstützt?
Um nun auf die anfangs aufgeführten Zitate zurück zu kommen: Emanzipation und Frauenquote oder die Frage, ob Mann oder Frau der oder die bessere UnternehmerIn ist, soll hier gar nicht weiter Thema sein. Mir geht es vielmehr darum, wie Existenzgründerinnen und Unternehmen, die von Frauen geführt werden, unterstützt und gestärkt werden können.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Wie oben bereits erwähnt, widmet das BMFSFJ der beruflichen Selbständigkeit von Frauen eine ganz Rubrik mit Verweisen zur „bundesweiten gründerinnenagentur (bga)“ oder Projekten und Kampagnen zu „Gründerinnen im ländlichen Raum“ oder „Unternehmensnachfolge durch Frauen“.
Aber auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet zahlreiche Programme an, in denen Beratungen gefördert werden können.
Neben den allgemeinen Beratungen zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung, können zusätzlich auch spezielle Beratungen in Anspruch genommen werden. Diese werden angeboten, um strukturellen Ungleichheiten zu begegnen. Unabhängig, ob das Unternehmen von einer Frau oder einem Mann geführt wird, gibt es z.B. die Förderung von Beratungsleistungen für „Junge Unternehmen, die nicht länger als 2 Jahre am Markt sind“.
Bezugnehmend auf das Thema dieses Blogs besteht aber auch die Möglichkeit der Förderung von Beratungsleistungen für „Unternehmen, die von Frauen geführt werden“.
Die Förderhöhe richtet sich nach den maximal förderfähigen Beratungskosten (Bemessungsgrundlage) und dem Standort Ihres Unternehmens (Bundesland) und liegen zwischen 50% und 80%.
Gefördert werden in der Regel 5 Beratertage innerhalb von 5 oder 6 Monaten. Da lässt sich viel bewirken.
Wenn Sie nun also eine Unternehmerin sind und Beratungen von starken Partnern auf Augenhöhe benötigen, um Ihren Betrieb zu gründen oder erfolgreich weiter zu entwickeln, können Sie Förderungen für Beratungen in Form von Zuschüssen über diese Programme beantragen. Im besten Fall werden Ihnen eine allgemeine Beratung (wie oben beschrieben) UND zusätzlich eine Spezialberatung bewilligt.
Fazit: Beratung durch die Unternehmermanufaktur
Wenn es dazu noch um ein Hotel oder einen gastronomischen Betrieb geht, sind Sie bei uns genau richtig. Die Unternehmermanufaktur für Hoteliers und Gastronomen ist seit vielen Jahren beim BAFA akkreditiert. Unsere Experten und ExpertIN (!) haben schon zahlreiche Kunden/innen aus der Branche erfolgreich bei Projekten und der Etablierung auf dem Markt begleitet.
Ihr Vorteil bei Beratungen durch unsere Spezialisten: diese kennen die Branche in- und auswendig und verfügen somit über einen enormen Erfahrungsschatz, gehen individuell auf den Bedarf in Ihrem Hause ein und begleiten und unterstützen Sie effektiv und effizient.
Wenn Sie mehr Informationen zum Thema Förderungen wissen möchten, kontaktieren Sie mich.
Ich freue mich!
Oder schauen Sie mal auf unserer Website vorbei. In der Rubrik „Förderprogramme“ finden Sie noch viele andere Möglichkeiten, wie Sie mit unseren Beratungen zu mehr Know-how und zu Zuschüssen kommen.
In diesem Sinne wünsche ich mir mehr von Frauen geführte Hotels und gastronomische Betriebe!
Ihre Ingrid Zeller
Assistentin der Geschäftsführung
Unternehmermanufaktur für Hoteliers und Gastronomen GmbH
Tel.. +49 8677 9132480
Mail: ingrid.zeller@unternehmer-manufaktur.de
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