Mitarbeitermanagement

Finanzkräftigen Hotels die guten Mitarbeiter, den übrigen Häusern der Rest?

Finanzkräftigen Hotels die guten Mitarbeiter, den übrigen Häusern der Rest?

Der unerbitterliche Kampf gegen den Fachkräftemangel – so geht Hotellerie heute

Klein gegen Groß - Übermacht der Hotelketten
Übermacht der Hotelketten
(Bild fotolia/ra2 studio)

Der Fachkräftemangel wird immer größer. Die meisten Betriebe beklagen fehlende Mitarbeiter und eine hohe Fluktuation. Zunächst findet man kaum Personal und hat man doch jemanden eingestellt wird es immer schwieriger denjenigen zu halten.

Mit diesem Fachkräftemangel steigt auch der Kampf um die verfügbaren Mitarbeiter. Diesen Kampf gewinnen meist die großen, finanzstarken Hotels und Hotelketten. Ich zeige Ihnen auf, wie Sie gestärkt in diesen Kampf schreiten können und diesen mit geschärften Klingen für sich entscheiden!

 

"Finanzkräftigen Hotels die guten Mitarbeiter, den übrigen Häusern der Rest?"

 

So, oder so ähnlich könnte man es formulieren, wenn man sich die Schlagzeilen der letzten Wochen aus der Fachpresse durchliest. Hotels, die es sich vermeintlich leisten können, werben Mitarbeiter mit überdurchschnittlich hohen Gehältern ab und schaffen dadurch ein noch höheres Vakuum zu dem bereits bestehenden Fachkräftemagel in der Hotellerie. Ist dies der neue „Hotel-Kapitalismus“ oder die Zukunft, wenn es darum geht, um geeignete Fachmitarbeiter in der Hotellerie zu buhlen? Werden bald Hotelmitarbeiter wie Fußballprofis gehandelt und bezahlt? Brauchen bald Mitarbeiter eigene Manager?

Fehlende Investitionen in Mitarbeiter führt zu deutlichen Umsatzeinbußen und Fachkräftemangel!

Schlechte Bezahlung und lange Arbeitstage sind das eine. Als Stichwort sei hier das Wort „Wertschöpfung“ genannt! Was ist mit der Wertschätzung? Ein Kollege sagte einmal Dinge zu mir, die wirklich nachdenklich stimmen: „Hotels investieren stetig in die Immobilie und in die Ausstattung. Das ist auch gut so! Die Hardware ist meistens sehr gut aufgestellt, doch was ist mit der Software, den Mitarbeitern?“

Gerade in der Hotellerie geht ein enormes Umsatz-Potenzial im Bereich von Zusatzverkäufen wie Upgrades, Wellness- oder Dienstleistungsverkauf verloren. Verhaltenstests zeigen, dass sich aber gerade Gäste vom Hotelmitarbeiter gerne etwas mehr verkaufen lassen würden, als vorher gebucht oder geplant. Doch das Potenzial wird nicht qualifiziert abgerufen und geht mit der Abreise des Gastes durch die Tür. Doch was sind die richtigen Techniken von heute? Die Antwort: Der Verkauf mit psychologischem Know-How (für die Mitarbeiter) und ein wissenschaftliches Grundwissen über die Hotellerie, das Marketing- und dem Kunden von heute (für das Management).

Studie bestätigt Wichtigkeit von persönlichem Kontakt

Gleichermaßen verhält es sich im Restaurant. Eine von zahlreichen Studien, die kürzlich in der AHGZ veröffentlich wurde, sagt aus, dass der persönliche Kontakt zum Servicepersonal für 60 Prozent aller Gäste sehr wichtig ist. Gäste schauen einem Restaurantbesuch mit Vorfreude entgegen. Bewusst oder unbewusst knüpfen sie daran bestimmte Erwartungen und bewerten alle Bestandteile, die dieses Erlebnis mitgestalten. Beim Service liegt die Aufgabe, diese Erwartungen zu erfüllen, bestenfalls zu übertreffen. Gäste fühlen sich am wohlsten, wenn sie gesehen, gewertschätzt und individuell behandelt werden. Gelingt dieser Spagat, steigt die Gastfreundschaft, die Gäste kommen gern wieder und der Umsatz steigt.

Blick nach vorne richten

Nein, hier sollten keine alten Kamellen aufgewärmt werden, was in der Vergangenheit nicht so positiv verlaufen ist. Vielmehr geht es um den Blick nach vorne! Wie können sich Hotels und Gastronomiebetriebe attraktiv für die Arbeitswelt aufstellen, um weiterhin ihre Existenz vor mangelnden Fackräften und den finanzkräftigen Mitbewerbern sichern zu können?

Es sind die Unternehmen aus anderen Branchen, die uns aufzeigen, dass man mit einem attraktiven, wertschätzenden Außenbild Nachwuchskräfte finden und binden kann. Wahrscheinlich kommen jetzt Argumente im Kopf hoch, wie „die haben ja auch genügend Mittel, um dies umsetzen zu können“. Ja, vielleicht. Und wie schaut zu einem gewissen Teil bei den „kleinen“, privat geführten Betrieben aus? Was wird hier konkret im Bereich des machbaren getan bzw. überhaupt getan?

Mitarbeitern fehlt die emotionale Bindung zum Arbeitgeber!

Fehlende Motivation
Fehlende Motivation
(Bild fotolia/WoGi)

Ja, mittelständische bis große Hotelketten haben in der Regel mehr Möglichkeiten, um mit finanziellen Anreizen schneller und vielleicht auch bessere, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Zum Teil kommt der Mitarbeiter dann nicht mehr aus eigenem Antrieb zum Unternehmen, weil er sich mit der Philosophie und dem Wertesystem des Hotels identifizieren kann, sondern wird durch das reine Gehalt angetrieben. Und dies scheint auch für den einen oder anderen Neuankömmling ein ausschlaggebenes Argument zu sein. Erst einmal… Und dann?

Wie schaut es in vielen Betrieben mit der dauerhaften Wertschätzung und der Weiterentwicklung der Mitarbeiter-Persönlichkeit aus? Warum fühlen sich 68% aller Mitarbeiter in Deutschland an ihrem Arbeitplatz nur „gering“ emotional an den Arbeitgeber/Unternehmen gebunden, 16% gar nicht und nur 16% mit einer hohen emotionalen Bindung (Gallup Studie 2016)? Laut der Gallup-Studie belaufen sich die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von inneren Kündigungen auf eine Summe von 75,6 bis 99,2 Milliarden Euro im Jahr. Eine stolze Zahl!

Ist es nicht langsam an der Zeit, die Mitarbeiter wahr- bzw. ernstzunehmen, ihre Talenten zu erkennen, darin zu stärken und sie als einen wichtigen Teil des Gesamtunternehmens zu sehen? Geld ist nicht alles, denn was hilft den Menschen ein gutes Gehalt, wenn sie mit dem was sie tagtäglich tun „unglücklich“ sind und kurz oder lang abwandern?

Kleinere, familiengeführte Hotels haben hier den großen Vorteil, relativ schnell und unbürokratisch darauf zu reagieren, da die vielseitigen Veränderungsprozesse recht zügig voran getrieben werden können, im Vergleich zu großen Konzernen.

 

Den wertschätzenden Hotels die besten Mitarbeiter, den finanzkräftigen den Rest!

Funktionierendes Team
Intaktes Gefüge
(Bild fotolia/blobbotronic)

Wenn es zukünftig die Betriebe schaffen, die „Software“ Mitarbeiter im Unternehmen auf einen neuen, wertschätzenden Sockel zu stellen, unter Einbindung von zeitlichen wie aber auch zum Teil mit finaziellen Investitionen zur weiteren Persönlickeitsentwicklung, werden dadurch mittelfristig nicht nur die Mitarbeiter zufriedener und unternehmensbewußter handeln, auch das dadurch gesteigerte Engagement in Verbindung mit einer größeren Freude am Tun, wird das Untermehmens-Image wie auch den Umsatz steigern. Die Folge: Mit einem höheren Umsatz sowie einem anziehenden Employee Branding, wären in der Zukunft die mittelständischen Hotels durchaus in der Lage, den „Großen“ contra zu bieten, weil sie dann mehr zu bieten hätten, als nur ein angemessenes Gehalt.

Fazit

Es bleibt also abzuwarten, ob abwerben von Fachkräften durch höhere Gehälter langfristig für beide Vertragspartner der richtige und zielführende Weg ist. Denn Mitarbeiter wollen im Unternehmen mitgestalten, am Erfolg teilhaben und in ihrem Tun weiter entwíckelt werden. Geld alleine schafft auf Dauer keine erfüllte Motivation. Es kommt immer auf das Gesamtpaket an und die damit verbundenen Perspektiven. Das Umdenken muß in den Führungsköpfen beginnen, erst dann werden sich neue Möglichkeiten der Mitarbeiter-Findung und -Bindung auftun! Wenn dies gelingt und eine neue Zeitära der „Mitarbeiter-Integration“ umgesetzt werden würde, dann könnte es noch zu einem Happy End kommen und heißen:

 

„Den wertschätzenden Hotels die besten Mitarbeiter, den finanzkräftigen den Rest!“ 

 

Ihr
Jan Schmidt-Gehring

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