Mitarbeitermanagement

Motivationskiller "Chef"? – So wird "Chef" ein Motivationskünstler!

Motivationskiller "Chef"? – So wird "Chef" ein Motivationskünstler!

Jeder hat seine eigene Geschichte, warum er etwas tun will, tun kann oder nicht.

Nur motivierte Mitarbeiter geben alles für ihr Unternehmen. Mangelnde Motivation, schlechte Stimmung und „innere Kündigung“ sind Gift für den Geschäftserfolg. Leider kommt genau das aber in sehr vielen Betrieben vor. Der Chef hat dann die Aufgabe für ein gutes Betriebsklima und motivierte Mitarbeiter zu sorgen. Ein weiterer Vorteil: Mit steigender Motivation steigt auch die Loyalität zum Arbeitgeber. Wie das zu erreichen ist, lesen Sie hier.

Unzufriedenheit in der Arbeit
Unzufriedenheit (fotolia/anyaberkut)

Vor einigen Tagen kontaktierte mich eine Führungskraft aus einem Hotel das ich früher beratend unterstützt habe. Sie wollte einen Rat von mit. Frau X klang sehr verzweifelt und vollkommen demotiviert. Im Grunde ist Frau X eine tatkräftige, sehr loyale sowie engagierte Mitarbeiterin. Was war passiert?

Sie hat es folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Mir wird in der Führungsetage nicht zugehört und meine eingebrachten Besprechungspunkte werden seit Wochen ignoriert. Demgegenüber steht auch noch, dass ich, aufgrund von personellen Veränderungen im Haus, immer mehr an Aufgaben übernommen habe und noch weitere Koordinationsaufgaben ausüben soll.“

Dies ist ein klassisches Beispiel aus der Praxis, für eine ausnahmslose Wertschöpfung des Unternehmens, ohne für einen ausgleichenden Beitrag von Wertschätzung für den Mitarbeiter zu sorgen. Die Folge ist ein schleichender Befall von Demotivation, Frustration und im schlimmsten Fall von innerer Kündigung.

Ursachen für schlechte Stimmung, halbherziges Engagement und schleichender Demotivation bei Mitarbeitern, liegt in vielen Fällen am Führungsverhalten und in der zum Teil nicht vorhandenen Unternehmensphilosophie in einem Betrieb. Chefs können durch ihr Verhalten maßgeblich das Betriebsklima und die Kultur im Unternehmen beeinflussen – positiv aber auch wie im genannten Beispiel negativ.

Mitarbeiter für die gemeinsamen Unternehmensziele begeistern und motivieren!

Der Gesamterfolg eines Unternehmens steht und fällt mit der Kreativität, dem Engagement, dem Wissen und den Ideen der Mitarbeiter. Dabei stellt sich das Thema „Motivation“ als komplexes Thema dar und ist entgegen der oft vertretenen Meinung nicht käuflich. Bonizahlungen oder Gehaltserhöhungen sind nur kurzfristige Motivations-Raketen, da sich der Mitarbeiter schnell daran gewöhnt hat. Daher kann dies nur als ein Teil eines Konzeptes zur Mitarbeitermotivation angesehen werden.

Der weitaus zielführendere und nachhaltigere Weg, Mitarbeiter zu motivieren ist, sie in ihrem Tun zu bestärken, für Ziele zu begeistern und die dafür erbrachten Leistungen anzuerkennen.

Dabei liegt der Erfolg einer Motivationsstrategie bei der Führungskraft selber! Denn der Kopf steuert den Körper und ist ein elementares Steuerungselement darüber, ob wir uns schneller oder langsamer, schwungvoll oder gemächlich bewegen. Wie wir uns bewegen, was wir für eine äußerliche Ausstrahlung haben, gibt entscheidend Auskunft darüber aus, wie es um unsere eigene Motivation und Laune steht. Diese Darstellung kann bildlich auf die Wirkung einer Führungskraft auf den Mitarbeiter übertragen werden: Nur eine engagierte, aktive und positiv denkende Führungskraft (der Kopf) kann Mitarbeiter (den Körper) motivieren und zu neuen Höchstleistungen inspirieren.

5 Tipps für eine gezielte Motivation von Mitarbeitern:

Tipp Nr. 1: Mit gutem Beispiel voran gehen

Um sich das Ansehen und das Vertrauen der Mitarbeiter zu bewahren, ist es wichtig, sich an die vorgegebenen Spielregeln im Betrieb zu halten. Wer Pünktlichkeit verlangt, darf nicht grundsätzlich zu spät kommen. Zuverlässigkeit kann von Mitarbeitern auch nur erwartet werden, wenn sich alle an Absprachen und Vereinbarungen halten – dies gilt ebenfalls für Führungskräfte und Chefs. Denn Mitarbeiter, die ihrem Vorgesetzten Vertrauen schenken und ihn respektieren, stehen loyal zum Unternehmen.

Tipp Nr. 2: Mit offenem Visier kommunizieren

Berufliche wie auch persönliche Erwartungen sollten immer offen und ehrlich miteinander kommuniziert werden. Ein beiderseitiger Austausch von klaren Informationen über Aufgaben und Zielsetzungen hilft, Unsicherheiten und Unklarheiten aus dem Weg zu räumen. Ziele sind dann erreichbar und nicht zu hoch gesteckt. Mit gemeinsam kommunizierten Zwischenzielen hat der Mitarbeiter auch eine realistische Chance, Erfolge zu erleben. Denn zu langwierige Projekte führen häufig dazu, dass die Mitarbeiter schnell das große Ziel aus den Augen verlieren.

Sind die Mitarbeiter gut informiert und erleben sie eine offene Kommunikationskultur, fördert das Vertrauen und Sicherheit. Besonders förderlich für die Unternehmenskultur und die Motivation ist die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Prozessgestaltung und die gemeinsame Festsetzung der kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Ziele im Unternehmen. Dazu gehört auch, Verantwortung zielgerichtet abzugeben und die Mitarbeiter an der Unternehmensgestaltung teilhaben zu lassen. Daraus erwächst eine gesteigerte Form der Loyalität und ein positives Gefühl von Verpflichtung, was wiederum die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter fördert.

Tipp Nr. 3: Vor angemessene Herausforderungen stellen

Der größte Teil der Mitarbeiter möchte gefordert werden. Um die Potenziale und verborgenen Ressourcen der Mitarbeiter ausschöpfen zu können, ist es daher notwendig, sich eingehend mit ihnen zu beschäftigen und individuelle Grenzen auszuloten. Lob und konstruktive Kritik dürfen in diesem Zusammenhang nicht fehlen. Wer die Grenzen auslotet, sollte auch Fehler machen dürfen! Doch aus Fehlern lernen wir alle. Mit sachlicher, konstruktiver Kritik, passendem Lob zur rechten Zeit, wird  die Weiterentwicklung des Mitarbeiters gefördert und das gestärkte Mitarbeiter-Potential für das Unternehmen zielführend eingesetzt.

Tipp Nr. 4: Motivation und Anreize durch Weiterbildungsangebote

Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten
Weiterbildung ermöglichen

Nichts ist demotivierender als Stillstand. Beruflicher und damit einhergehender persönlicher Stillstand, ist für viele Mitarbeiter der Grund für die „innere Kündigung“. Ein Mitarbeiter, der sich entwickeln darf und die besten Möglichkeiten zur Weiterbildung bekommt, hat auch die Chance, die gesteckten bzw. gemeinsam formulierten Ziele im Sinne des Betriebes zu erreichen. Und dies fördert auch auf persönlicher Ebene den Ehrgeiz. Ehrgeizige Mitarbeiter wachsen an ihren Aufgaben und leisten dadurch gerne mehr.

Wer seinen Mitarbeitern die Möglichkeit zu Fortbildungsmaßnahmen gibt, muss zunächst einmal investieren. Zum einen sind die Seminare selbst mit Kosten verbunden, zum anderen belasten die dafür notwendigen Freistellungen das Budget. Dennoch zahlt sich eine sinnvoll gesteuerte Weiterqualifizierung der Mitarbeiter in aller Regel für den Arbeitgeber aus. Denn Weiterbildungsmaßnahmen wirken sich gerade auf jüngere Arbeitnehmer stark motivierend aus. Gezielte Umfragen haben ergeben, dass rund 60 Prozent der jungen und gut qualifizierten Fachkräfte angegeben haben, bei der Suche nach dem „Traumjob“ auch die Möglichkeiten zur Weiterbildung eingehend zu prüfen.

Wer seinen Mitarbeitern ausreichend Raum zur Weiterentwicklung gibt, verschafft sich nicht nur bei der Rekrutierung von Fachkräften einen ausgezeichneten Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern, sondern profitiert auch nachhaltig von einem hoch qualifizierten und entsprechend motivierten Team. Und dies zahlt sich letztendlich immer durch eine wachsende Anzahl von zufriedenen sowie immer wiederkehrenden Gästen aus und spiegelt sich am Jahresende im gestiegenen Umsatz wieder.

Tipp Nr. 5: Besondere Belohnungen als Wertschätzung für besondere Leistungen

Geld allein macht nicht glücklich. Daher reicht auch ein angemessenes Gehalt nicht aus, um die Mitarbeiter langfristig zu motivieren und bei Laune zu halten. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Teammitglieder unzugänglich für Zuwendungen wären. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Wenn ein Ziel erreicht wurde, das Engagement über dem normal üblichen Einsatz lag, besondere Erfolge errungen werden konnten, der erzielte Umsatz über dem geplanten Budget lag, sollten diese Leistungen und Ergebnisse auch mit besonderen Belohnungen honoriert werden.

Ein Fußballliebhaber wird sich vermutlich über Freikarten für ein Spiel seines Lieblingsvereins freuen, ein Kunstliebhaber über die Einladung zu einer Vernissage. Wenn sich das ganze Team eine Belohnung verdient hat, können diese zu einer gemeinsamen Unternehmung eingeladen werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es sind Überlegungen anzustellen, was zu den einzelnen Persönlichkeiten passen könnte und womit eine echte Überraschung gelingen würde. Dies setzt allerdings auch voraus, dass die Führungskraft sich mit den einzelnen Mitarbeitern beschäftigt und um die persönlichen Belange Bescheid weiß. Denn nur so kann das Miteinander gestärkt werden und trägt so zur weiteren Förderung des Teamspirits bei.

Mehr Aufmerksamkeit führt zu mehr Motivation und Freude!

Zufriedenheit im Beruf
Zufriedenheit (fotolia/BartPhoto)

Mitarbeitermotivation ist selten eine Frage des Geldes, sondern vielmehr durch eine positive, wertschätzende Unternehmenskultur sowie durch klug agierende Führungskräfte zu erreichen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Motivation der Mitarbeiter zu fördern. Es sind nicht zuletzt die kleinen Gesten, die zu einem positiven Klima und damit zu einer erhöhten Leistungsbereitschaft beitragen. Das kann der Gratis-Kaffee im Büro, die persönlich übermittelten Geburtstagswünsche oder ein gerechtes Lob zur rechten Zeit sein.

Eine dauerhafte Motivation ist allerdings nur möglich, wenn dies eine positive Unternehmenskultur auch zulässt, die jede Persönlichkeit nicht allein aufgrund der Kompetenz, sondern auch als Mensch wertschätzt. Nur wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, behalten sie auch dauerhaft ihre intrinsische, also ihre auf einen inneren Anreiz hin aufbauende, Motivation.

Fazit

Motivierte Mitarbeiter sind die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen. Herrscht in einem Team eine gute Stimmung und erfährt jeder die Wertschätzung die er verdient, arbeitet es sich viel angenehmer und damit erfolgreicher. 

Der Unternehmer hat die Aufgabe für ein positives Betriebsklima zu sorgen. Dadurch wird er es schaffen, dass seine Mitarbeiter gerne für ihn arbeiten und dem Betrieb länger treu bleiben.

 

„Es geht um Freude an der Arbeit. Es gibt kein größeres Glück als die Erkenntnis,
dass wir etwas erreicht haben.“

–Henry Ford–

 

PS: Mittlerweile kann Frau X wieder lächeln! Nach unserem Telefonat hat Sie bei ihren Chefs um einen Termin gebeten und in diesem Gespräch alle ihre Punkte selbstsicher, sachlich und überzeugend vorgetragen. Ihre Darstellungen in Bezug auf die Ideen und Weiterentwicklung des Hotels, aber auch zu Ihrer momentanen, persönlichen Situation im Unternehmen, haben dermaßen überzeugt und zum Umdenken in der Führungsetage geführt, dass Frau X am Ende des Gespräches zur Assistentin der Geschäftsführung ernannt wurde.

 

Ihr

Jan Schmidt-Gehring

 

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